FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Ferienflieger Condor will einem Pressebericht zufolge den vom Staat verbürgten Überbrückungskredit verlängern lassen. Einen entsprechenden Antrag habe das Unternehmen bereits gestellt, meldete das Touristik-Fachmagazin "fvw" am Donnerstag. Grund seien Unsicherheiten infolge der weltweiten Coronavirus-Krise, die auch den Käufer, die polnische Luftverkehrs-Holding PGL, erfasst haben, die Dachgesellschaft der polnischen Fluggesellschaft LOT.

Condor wollte zu dem Bericht am Donnerstag nicht Stellung nehmen. Noch ist der von den Gläubigern verabschiedete Schutzschirmplan nicht rechtskräftig, so dass die vereinbarte Übernahme noch nicht vollzogen werden kann. Condor hat bislang stets erklärt, dass dem Geschäft seitens der PGL nichts im Wege stehe.

Der Kredit über 380 Millionen Euro wurde von der staatlichen KfW-Bank gewährt, wobei der Bund und das Land Hessen als Bürgen aufgetreten sind. Das Geld muss nach bisheriger Planung spätestens am 15. April nebst Zinsen zurückgezahlt werden.

Condor war nach der Pleite des britischen Mutterkonzerns Thomas Cook in ein Schutzschirmverfahren genommen worden, das vom Insolvenz-Spezialisten Lucas Flöther begleitet wird. Die LOT-Mutter PGL hatte sich mit ihrem Gebot gegen zwei Finanzinvestoren durchgesetzt und einen entsprechenden Kaufvertrag am 24. Januar unterzeichnet. Aus der nicht genannten Kaufsumme muss der KfW-Überbrückungskredit zurückgezahlt werden, mit dem der Ferienflieger in der Luft gehalten worden war./ceb/DP/stw