NEW YORK (Dow Jones)--Die Rekordjagd an der Wall Street setzt sich zur Wochenmitte fort. Der Dow-Jones und der S&P-500 markierten zum Start erneut Allzeithochs. Allerdings geben die Indizes einen Teil ihrer Aufschläge wieder ab. Für Erleichterung sorgen die im Rahmen der Erwartungen liegenden Verbraucherpreisdaten, welche die Zinsängste zunächst etwas lindern. Am Mittag (Ortszeit) klettert der Dow-Jones-Index um 0,5 Prozent auf 35.434 Punkte. Der S&P-500 zeigt sich kaum verändert und der Nasdaq-Composite verliert nun 0,6 Prozent.

Die Teuerung hat sich wie erwartet im Juli gegenüber dem Vormonat etwas abgeschwächt, in der Kernrate stiegen die Preise auf Monatssicht sogar etwas weniger deutlich als von den Volkswirten prognostiziert. Die Reallöhne sanken verglichen mit dem Vormonat leicht, was eher gegen Zweitrundeneffekte spricht.

Die Daten scheinen der US-Notenbank recht zu geben, die bislang darauf beharrt, dass der in den zurückliegenden Monaten zu beobachtende Preisauftrieb ein vorübergehendes Phänomen sei. Immer mehr Teilnehmer bezweifeln dies jedoch. "Das Narrativ der Fed von der vorübergehenden Inflation gerät zusehends ins Wanken", meint Salman Ahmed, Leiter des globalen Makro-Research bei Fidelity International. Man müsse sich fragen, ob die aktuelle Geldpolitik noch angemessen sei und wie die Fed das Thema angehe.

Die zuletzt hohe Inflation hat an den Finanzmärkten eine Debatte über ein möglicherweise baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik der US-Notenbank in Gang gesetzt.


   Dollar gibt nach Inflationsdaten leicht nach 

Der Dollar gibt in Reaktion auf die Verbraucherpreisdaten leicht nach. Der Rückgang wurde wahrscheinlich dadurch ausgelöst, dass die Kernrate im Vergleich zum Vormonat weniger stark als erwartet gestiegen ist, heißt es von TD Securities. Die Abgaben dürften aber nicht von Dauer sein. Die Arbeitsmarktdaten seien für die Diskussionen der Fed über das Auslaufen der Wertpapierkäufe wichtiger als der erwartete vorübergehende Preisdruck. Der Dollar-Index fällt um 0,1 Prozent.

Die Ölpreise geben nach der Erholung vom Dienstag wieder nach. Das Weiße Haus fordert eine Erhöhung der Ölproduktion durch die OPEC. Die jüngsten geplanten Erhöhungen seien angesichts der wirtschaftlichen Erholung in vielen Ländern weltweit von der Corona-Pandemie nicht ausreichend. Der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, teilte mit, die jüngst von der OPEC geplanten Produktionssteigerungen würden die von der OPEC und ihren ölproduzierenden Verbündeten während der Pandemie vorgenommenen "Produktionskürzungen nicht vollständig ausgleichen". Bei den wöchentlichen offiziellen Öllagerdaten fiel der Rückgang etwas geringer aus als erwartet. Dies belastet allerdings kaum.

Am Anleihemarkt geben die Renditen zwischenzeitliche Gewinne nach den US-Daten fast vollständig wieder ab. "Es ist fast eine Überraschung, dass die Zahlen den Erwartungen entsprechen", sagt Mike Owens, Global Sales Trader bei Saxo Markets.

Der Goldpreis erholt sich derweil etwas. Der Preis für das Edelmetall war zu Wochenbeginn regelrecht eingebrochen, was Beobachter mit dem festeren Dollar und dünnen Umsätzen erklärt hatten.


   WW-Zahlen verpassen Aktie Radikaldiät 

Geschäftszahlen kommen eher aus der zweiten Reihe, so etwa von der Schnellrestaurantkette Wendy's (+3,6%). Diese hat im zweiten Quartal besser als erwartet abgeschnitten, nachdem pandemiebedingte Einschränkungen gelockert worden waren.

Schon am Dienstag nach Börsenschluss hat WW International (ehemals Weight Watchers) enttäuschende Geschäftszahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Die Aktie des Diät-Spezialisten bricht um 28 Prozent ein.

Coinbase verbessern sich dagegen um 4,9 Prozent. Die Kryptowährungsbörse hat überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt, ihre Aktie profitiert aber auch von der Aufwertung des Bitcoin.

Nach der Schlussglocke folgen noch die Quartalsergebnisse von Ebay für das zweite Quartal. Im Vorfeld gewinnen die Papiere 0,7 Prozent.


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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          35.433,81  +0,5%   169,14     +15,8% 
S&P-500        4.437,68  +0,0%     0,93     +18,2% 
Nasdaq-Comp.  14.700,87  -0,6%   -87,22     +14,1% 
Nasdaq-100    14.984,84  -0,5%   -68,74     +16,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         0,22      -1,2        0,24       10,7 
5 Jahre         0,81      -1,6        0,83       44,9 
7 Jahre         1,12      -1,3        1,13       47,0 
10 Jahre        1,36       0,2        1,36       43,9 
30 Jahre        2,01       1,4        2,00       36,5 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 8:35 Uhr  Di, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1739      +0,2%        1,1711         1,1724   -3,9% 
EUR/JPY                129,67      +0,1%        129,67         129,59   +2,8% 
EUR/CHF                1,0817      +0,0%        1,0814         1,0812   +0,1% 
EUR/GBP                0,8466      +0,0%        0,8470         0,8467   -5,2% 
USD/JPY                110,47      -0,1%        110,73         110,54   +7,0% 
GBP/USD                1,3866      +0,1%        1,3825         1,3846   +1,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,4779      -0,2%        6,4871         6,4876   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             46.515,76      +1,7%     46.149,01      45.253,51  +60,1% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               67,65      68,29         -0,9%          -0,64  +40,4% 
Brent/ICE               69,98      70,63         -0,9%          -0,65  +37,4% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.750,98   1.729,03         +1,3%         +21,95   -7,7% 
Silber (Spot)           23,52      23,33         +0,8%          +0,19  -10,9% 
Platin (Spot)        1.023,45     999,50         +2,4%         +23,95   -4,4% 
Kupfer-Future            4,36       4,35         +0,1%          +0,01  +23,6% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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August 11, 2021 12:06 ET (16:06 GMT)