Zürich (awp) - Die Aktien von Richemont und Swatch erfreuen sich am Mittwoch nach dem jüngsten Kursrückgang wieder deutlich höherer Kurse. Händler sprechen von einer technischen Gegenbewegung nach einem übertrieben starken Ausverkauf.

Die Aktien von Richemont notieren gegen 10.10 Uhr um 2,0 Prozent höher bei 97,60 Franken. Swatch gewinnen 3,4 Prozent auf 257,40 Franken. Derweil legt der Gesamtmarkt 0,3 Prozent zu.

Die Aktien der Luxusgüterbranche zählten lange zu den Lieblingen des aktuellen Börsenjahrgangs. Dann holten aber die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Asien, regulatorische Eingriffe in China und Schwächezeichen der chinesischen Wirtschaft die Aktien auf den Boden zurück.

Zudem verstärkte auch noch die Krise um den in Schieflage geratenen chinesischen Immobilienkonzern Evergrande die Abgaben. Sollte der zweitgrösste Immobilienentwickler des Landes zusammenbrechen, könnte dies die Wirtschaft im Reich der Mitte beeinträchtigen. Dies würde zweifellos auch Spuren im Konsumverhalten in China hinterlassen. Das könnte sich wiederum auch negativ auf das Geschäft der Luxusgüterbranche auswirken, wird befürchtet.

Doch nun scheinen die Aktien genug gefallen zu sein. Mutige Anleger versuchten nämlich nun ein Schnäppchen zu machen, heisst es am Markt.

Diese Meinung wird von Barclays noch verstärkt. Nach einem Analystenwechsel hat die Bank nämlich die Abdeckung von Richemont und Swatch mit dem Rating "Overweight" wieder aufgenommen und die Kursziele für die beiden Titel erhöht. Nach den jüngsten Kursrückgängen gebe es im Luxusgütersektor einige Kaufgelegenheiten, begründet die Bank ihre Entscheidung.

Bereits am Montag hatte die Credit Suisse in ihrem "Investment Weekly Expert International" die jüngste Kurskorrektur bei den führenden europäischen Luxusgüteraktien als attraktive Kaufgelegenheit bezeichnet.

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