Biel (awp) - Die Swatch Group hat das Jahr 2018 positiv abgeschlossen: Der Uhrenkonzern steigerte den Umsatz und verbesserte gleichzeitig die Marge. Allerdings nahm die Wachstumsdynamik - wie in der gesamten Branche auch - im Verlauf des Jahres spürbar ab. Immerhin ist der Gruppe der Start ins neue Jahr geglückt.

Im vergangenen Jahr nahm der Nettoumsatz 6,1 Prozent auf 8,48 Milliarden Franken zu, wie Swatch am Donnerstag bei der Vorlage von Kennzahlen mitteilte. Um Währungseinflüsse bereinigt wären die Verkäufe mit 5,7 Prozent gewachsen. Damit konnten die Bieler das hohe Wachstumstempo aus dem ersten Halbjahr, als die Verkäufe währungsbereinigt noch um knapp 13 Prozent zugelegt hatten, nicht bis zum Jahresschluss halten.

Die Prestige- und Luxusmarken wie Blancpain, Omega oder Longines hätten das stärkste Wachstum erreicht, schreibt Swatch weiter. Dabei sei es in der Produktion der Zeitmesser zu Kapazitätsengpässen und als Folge davon zu hohen Lieferrückständen gekommen. Swatch geht davon aus, dass dadurch ein Umsatz in dreistelliger Millionenhöhe verloren gegangenen ist. Das mittlere und untere Preissegment habe sich derweil gut behauptet.

Wachstum in Asien

Stark zugelegt hat Swatch in Asien, sowohl im Geschäft mit Händlern als auch mit den markeneigenen Shops, inklusive dem Online-Handel. Jedoch habe sich die Nachfrage vor allem im Grosshandel im Schlussquartal deutlich abgeschwächt, hiess es.

Von einer positiven Entwicklung berichtet Swatch in Nordamerika, hingegen zeigte sich in Europa ein gemischtes Bild. Der Absatz in Ländern wie der Schweiz oder Grossbritannien entwickelte sich positiv, Frankreich dagegen schwach. Die Gelbwesten-Unruhen hatten zum Jahresende hin etwa in Paris das Geschäft belastet.

Die Umsatzzunahme schlug auch auf die Ergebnisseite durch: Der Betriebsgewinn (EBIT) der Swatch Group erhöhte sich um 15 Prozent auf 1,15 Milliarden Franken. Und so ging die Marge um 1,1 Prozentpunkte auf 13,6 Prozent nach oben. Im Halbjahr hatte jedoch noch eine Marge von 14,7 Prozent resultiert und auch Analysten hatten mit höheren Werten gerechnet.

1'700 neue Arbeitsplätze

Die Marketingausgaben hielt die Gruppe laut dem Communiqué etwa an Anlässen wie den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang oder den Asian Games in Indonesien auf einem hohen Niveau. Und das Personal wurde um konzernweit 1'700 Arbeitsstellen erweitert, davon über 1'300 in den Schweizer Produktionsbetrieben. Ende Dezember beschäftigte die Gruppe insgesamt rund 37'100 Mitarbeitende, wovon über 18'000 in der Schweiz.

Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn in Höhe von 867 Millionen Franken nach 755 Millionen im Vorjahr. Auch hier hatte sich der Markt mehr erhofft. Den Aktionären will Swatch wie bereits im vergangenen Jahr die Dividende erhöhen: Je Inhaberaktie soll eine Dividende von 8,00 Franken nach zuvor 7,50 Franken und je Namenaktie 1,60 Franken nach 1,50 Franken bezahlt werden.

Guter Start ins 2019

Geglückt sei schliesslich auch der Start ins neue Jahr, heisst es im Ausblick. Im Monat Januar sei die Gruppe verglichen mit dem sehr guten Vorjahresmonat gewachsen. Swatch rechnet 2019 mit einem positiven Verlauf, dies sowohl betreffend der Nachfrage als auch bei der Beseitigung der Kapazitätsengpässe in der Produktion.

Als Chance sieht Konzernchef Nick Hayek das Geschäft in China, auch wenn die Handelsturbulenzen zwischen China und den USA "störend bleiben". In China hat die Gruppe eine starke Position und in Japan möchte sie weitere Marktanteile dazugewinnen.

Ein Wachstumstreiber dürfte 2019 die Luxusmarke Harry Winston bleiben und auch für Blancpain werde ein starkes Wachstum erwartet, ist man bei Swatch überzeugt. Omega werde darüber hinaus mit einer Reihe neuer Produkte etwa zum 50jährigen Jubiläum der Mondlandung punkten, während sich bei Longines die Investitionen in die Produktion auszahlen sollen. Die günstige Marke Swatch habe derweil im Januar in der Schweiz das Modell Swatch Pay mit Bezahlfunktion mit Erfolg lanciert.

mk/kw