Zürich (awp) - Die Swatch-Aktien sind am Dienstag nach gutem Beginn ins Minus abgerutscht. Der Uhrenkonzern hat mit den Kennzahlen zum Geschäftsjahr 2021 die Vorgaben der Analysten zwar übertroffen, am Markt hatte man allerdings insgeheim damit gerechnet. Dies nachdem Konkurrent Richemont in der Vorwoche starke Wachstumszahlen veröffentlicht hatte.

Gegen 09.35 Uhr fallen die Inhaberpapiere der Swatch Group nach starkem Beginn um 1,6 Prozent auf 285,10 Franken zurück. Zugleich kann sich der Gesamtmarkt (SPI) mit +0,4 Prozent nicht vom Kurseinbruch (-3,8%) des Vortages erholen.

Am Montag hielten Swatch den Schaden im Gegensatz zu den meisten anderen Blue Chips mit -0,7 Prozent in Grenzen, während die Richemont-Papiere um beinahe 5 Prozent absackten. Aktuell notieren Richemont mit 1,4 Prozent im Plus.

Für die Ergebnisse von Swatch finden Analysten nur lobende Worte. Der Uhrenkonzern hat die Markterwartungen vor allem mit den Gewinnzahlen mehr als erfüllt, während die Umsatzentwicklung im Rahmen der Vorgaben ausfiel. Die Aussagen des Unternehmens zum laufenden Jahr waren wie gewohnt von Optimismus geprägt.

Swatch habe die EBIT-Marge im traditionell leicht besseren zweiten Halbjahr beinahe auf 16 Prozent steigern können, dies dank einer tieferen Kostenbasis, hält ZKB-Analyst Patrik Schwendimann fest. Weniger Personal, weniger Shops und vermutlich auch weniger Marketingkosten hätten dazu geführt.

Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy hebt nebst der starken Marge auch den rekordhohen freien Cashflow hervor. Das Unternehmen verfüge per Ende Dezember nun sogar über Nettobarmittel in Höhe von 2,6 Milliarden Franken, so Bertschy. Noch ist aber nicht bekannt, wieviel Geld Swatch an seine Aktionärinnen und Aktionäre als Dividende ausschütten wird.

Die Börse habe wohl aber bereits im Vorfeld der Zahlenpublikation bei Swatch auf eine positive Überraschung gesetzt, ordnet Zuzanna Pusz von der UBS ein. Zudem sei der wie üblich optimistische Ausblick mit Vorsicht zu geniessen.  

mk/rw