Zürich (awp) - Bei Swatch geht es am Mittwoch weiter nach oben. Bereits am Vortag hatten die Titel des Uhrenherstellers positiv auf die Halbjahreszahlen reagiert und sich gegen die Verluste am Gesamtmarkt gestemmt. Analysten sind sich in ihrer Einschätzung nicht ganz einig, derzeit konzentriert sich der Markt aber offenbar auf die positiven Faktoren. Zudem hat die Weko für die Swatch-Tochter ETA keine weiteren Lieferverpflichtungen verfügt.

Gegen 10.20 Uhr notieren Swatch Inhaber um 5,0 Prozent im Plus auf 206,10 Franken. Sie sind damit Spitzenreiter unter den Blue Chips. Der Leitindex SMI zeigt sich mit plus 0,8 Prozent ebenfalls freundlich.

Besonders positiv äussert sich KeplerCheuvreux. Analyst Jon Cox erhöht seine Einstufung auf "Buy" von "Hold" und zieht das Kursziel auf 250 von 200 Franken hoch. Er gehe davon aus, dass Swatch die strukturellen Kosten um rund 300 Millionen Franken gesenkt habe, was bei wieder steigenden Umsätzen eine gute Basis für die Profitabilität sein dürfte. Auch wenn es noch ein langer Weg hinaus aus der Corona-Krise sei, sei Swatch stark in China engagiert, was sich derzeit rasch erhole. Von den USA sei der Uhrenhersteller derweil weniger abhängig. Hinzu komme eine günstige Bewertung im Konkurrenzvergleich.

Etwas zurückhaltender äussert sich Vontobel. Zwar sei die Schliessung von Shops ein positiver Schritt mit Blick auf Kostensenkungen, dennoch geht Analyst Rene Weber davon aus, dass sich die Gruppe im Vergleich zur Schweizer Uhrenindustrie unterdurchschnittlich entwickeln wird. Er senkt daher sein Kursziel auf 180 von 200 Franken und bleibt bei "Hold".

Die Société Générale spricht einerseits von "bullishen Kommentaren des Managements" mit Blick auf die Nachfrageentwicklung, senkt aber gleichzeitig die eigenen EPS-Schätzungen für das laufende und kommende Jahr. Mit Sell bleiben die Experten sehr zurückhaltend, das Kursziel liegt neu bei 195 (175) Franken.

dm/hr