Prognosen für die Tagestendenz an der Wall Street sind angesichts der dominierenden Nervosität und erhöhten Schwankungsanfälligkeit seit dem Auftreten der Virusvariante Omikron auch am Donnerstag schwierig. Wie am Vortag gesehen, reagiert der Markt äußerst empfindlich auf neue Entwicklungen, selbst wenn sie wenig überraschend kommen, wie der erste Omikron-Fall in den USA am Mittwoch. Zum Start am Donnerstag sieht es zunächst nach einer moderaten Erholung aus.

Zwar gibt es einigermaßen beruhigende Aussagen von Gesundheitsexperten und auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wonach die vorhandenen Impfstoffe auch gegen Omikron einen gewissen Schutz böten, allerdings weiß man bislang immer noch nicht viel über die neue Variante. Deshalb schwelen die Sorgen vor neuen Lockdown-Maßnahmen mit negativen Folgen für die Wirtschaft weiter.

Das zweite marktbestimmende Thema bleibt die Zinsentwicklung bzw. die US-Geldpolitik, nachdem Notenbankchef Powell am Vortag wiederholt hatte, dass die Konjunktur so robust und die Inflation so beharrlich hoch sei, dass eine Beschleunigung des sogenannten Taperings angezeigt sei. Damit drohen auch früher kommende Zinserhöhungen, was negativ für den Aktienmarkt wäre.

Am Berichtstag könnten die Börsianer diesbezüglich neue Erkenntnisse erlangen, denn vier Mitglieder der Notenbank stehen mit Reden auf dem Terminkalender.

Unternehmensseitig werden Geschäftszahlen der Nahrungsmitteleinzelhändler Kroger und Dollar General erwartet.

Im Blick haben die Akteure auch das Opec-Treffen, in dessen Umfeld die Ölpreise um rund 2 Prozent steigen. Die alles bestimmende Frage ist, ob die Ölförderer an der schon beschlossenen Ausweitung der Produktion festhalten oder angesichts des starken Rückgangs der Ölpreise noch warten.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/flf

(END) Dow Jones Newswires

December 02, 2021 06:05 ET (11:05 GMT)