NEW YORK (Dow Jones)--Der Aktienterminmarkt deutet am Mittwoch auf wenig veränderte Eröffnung am Kassamarkt hin. Die Wall Street steht ganz im Zeichen wichtiger Geschäftsausweise im Bankensektor, wo sich deutlich mehr Bewegung abzeichnet. Denn mit JP Morgan, Goldman Sachs und Wells Fargo haben drei Finanzkonzerne die Berichtssaison zum ersten Quartal in den USA eröffnet. Dazu gesellt sich noch ein großer Börsengang. Die derzeit größte US-Handelsplattform für Kryptowährungen kommt auf eine Gesamtbewertung von etwa 65 Milliarden Dollar. Schwung in den Börsenhandel könnte im Sitzungsverlauf eine Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell bringen.

Anleger hegen hohe Erwartungen an die Geschäftsbilanzen zum ersten Quartal und noch höhere an die Jahresausblicke. Konjunkturerholung, Konjunkturpakete und die unterstützende Geldpolitik der Fed befeuern den Optimismus unter Investoren. Daher machen Händler ein gewisses Enttäuschungspotenzial aus, sollten die Banken den hohen Erwartungen nicht gerecht werden. Denn es habe niemals bullischere Erwartungen gegeben, warnt Vermögensverwalter David Donabedian von CIBC Private Wealth Management. "In der Berichtssaison können Anleger häufig nach dem Motto verfahren, 'kaufe auf das Gerücht und verkaufe nach dem Fakt' (...)".

"Wenn sich die Fundamentaldaten in den kommenden Wochen herauskristallisieren, sollten einige wirklich aufsehenerregende Unternehmensergebnisse und einige sehr starke Wirtschaftsdaten folgen. Es geht darum herauszufinden, ob die Fundamentaldaten stark genug sind, um zu rechtfertigen, was wir an den Märkten gesehen haben", sagt Marktstratege Paul O'Connor von Janus Henderson Investors mit Blick auf die hohen Bewertungen am Aktienmarkt.


   Banken überzeugen 

Die Großbank JP Morgan hat indes geliefert und zum Jahresauftakt einen Gewinnsprung hingelegt. Dabei schnitt der Finanzkonzern besser ab als erwartet. JP Morgan verdiente von Januar bis März fünfmal mehr als im ersten Quartal des Vorjahres und auf bereinigter Basis klar mehr als prognostiziert. Allerdings profitierte das Ergebnis nicht zuletzt von der Auflösung von Rückstellungen für Kreditausfälle. Vorbörslich verliert der Kurs 0,8 Prozent - seit Jahresbeginn hat der Titel jedoch über 21 Prozent angezogen.

Auch Goldman Sachs überzeugt - die Titel legen um 1,4 Prozent zu. Die Bank verbucht Rekordgewinne und -einnahmen und schlägt die Marktprognosen. Der Finanzkonzern hat den Gewinn im ersten Quartal knapp versechsfacht und die Einnahmen verdoppelt. Der Aktienhandel und Abschreibungen im Kreditgeschäft entwickelten sich besonders vorteilhaft.

Wells Fargo steigen um 0,3 Prozent. Auch diese Bank lieferte Erstquartalszahlen oberhalb der Marktprognosen. Allerdings profitierte das Unternehmen auch von aufgelösten Rückstellungen im Kreditgeschäft.

Bed Bath & Beyond stürzen um 8,7 Prozent ab. Der Heimeinrichter verbuchte einen Umsatzeinbruch um 16 Prozent im abgelaufenen Quartal. Die Erlöse auf vergleichbarer Basis ermäßigten sich noch deutlicher. Atlassian hob dagegen die Umsatzprognose für das dritte Geschäftsquartal an. Die Aktien des Softwareanbieters steigen um 1,6 Prozent. Solarwinds zeigen sich knapp behauptet, nachdem der Anbieter erschwinglicher IT-Managementsoftware einige vorläufige Eckdaten zum ersten Quartal vorgelegt hat. Die vollständigen Geschäftszahlen sollen am 29. April folgen.

Am Rentenmarkt steigt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen etwas mehr als ein Basispunkt - gestützt von deutlicher als gedacht gestiegenen Importpreisen. Diese untermauern die steigenden Inflationserwartungen. Die Rentenspezialisten von Pimco erwarten kurzfristig weiter steigende Renditen Richtung 2 Prozent.


   Dollar zeigt weiter Schwäche 

Am Devisenmarkt neigt der US-Dollar zu leichter Schwäche. Zwar steige die Inflation, die schlimmsten Befürchtungen hätten sich vorerst aber nicht erfüllt, heißt es. Insofern gewinne das Festhalten der Fed an der lockeren Geldpolitik mehr Glaubwürdigkeit.

Erdöl wird indes teurer - auch dank der Dollarschwäche. Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht den globalen Energiemarkt auf dem Weg der Erholung - ein Jahr nachdem die Coronavirus-Pandemie und ein Preiskrieg die Ölpreise massiv gedrückt hatten. Trotz einer uneinheitlichen wirtschaftlichen Belebung - hier die Länder mit erfolgreichen Impfprogrammen, dort jene, die weiter mit den Pandemiefolgen zu kämpfen haben - hat die Organisation ihre Erwartung für die globale Ölnachfrage 2021 angehoben. Zudem stützen gesunkene Ölvorräte in den USA die Preise, Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatten sinkende Lagerbestände offenbart. Im Tagesverlauf folgen nun die offiziellen Lagerbestandsdaten der Regierung.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,16        0,8        0,15        4,4 
5 Jahre                  0,85        2,0        0,83       49,2 
7 Jahre                  1,30        1,9        1,28       65,3 
10 Jahre                 1,63        1,1        1,62       71,3 
30 Jahre                 2,31        1,2        2,30       66,2 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Mi, 8:43  Di, 17:34    % YTD 
EUR/USD                1,1965     +0,13%      1,1966     1,1932    -2,0% 
EUR/JPY                130,31     +0,00%      130,28     130,31    +3,3% 
EUR/CHF                1,1035     +0,31%      1,1007     1,1007    +2,1% 
EUR/GBP                0,8694     +0,04%      0,8677     0,8683    -2,7% 
USD/JPY                108,91     -0,14%      108,86     109,23    +5,4% 
GBP/USD                1,3763     +0,09%      1,3790     1,3741    +0,7% 
USD/CNH (Offshore)     6,5329     -0,18%      6,5391     6,5446    +0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             64.255,25     +1,74%   64.529,59  63.135,82  +121,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               60,95      60,18       +1,3%       0,77   +25,2% 
Brent/ICE               64,71      63,67       +1,6%       1,04   +25,5% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.745,78   1.744,30       +0,1%      +1,48    -8,0% 
Silber (Spot)           25,44      25,38       +0,3%      +0,07    -3,6% 
Platin (Spot)        1.180,73   1.160,50       +1,7%     +20,23   +10,3% 
Kupfer-Future            4,09       4,03       +1,4%      +0,06   +16,0% 
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April 14, 2021 08:57 ET (12:57 GMT)