NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem flauen Start hat die Wall Street am Mittwoch neue Rekorde verzeichnet. Im späten Geschäft schmolzen die Gewinne aber wieder ab, und nur der Dow schloss noch leicht im Plus. Gestützt wurde er von Goldman Sachs, die von starken Zahlen profitierten. Daneben haben auch JP Morgan und Wells Fargo ihre Bücher geöffnet und damit den Startschuss in die Berichtssaison abgegeben.

Dazu gesellte sich der großvolumige Börsengang von Coinbase im Tagesverlauf. Die Aktie der derzeit größten US-Handelsplattform für Kryptowährungen verbuchte massive Aufschläge; in der Spitze ging es gegenüber dem Referenzpreis um über 70 Prozent auf 429,54 Dollar nach oben, wodurch die Bewertung des Unternehmens auf über 100 Milliarden Dollar hochschnellte. Am Ende stand die Aktie bei 328,28 Dolar, ein Plus von 31 Prozent.

Mit Aussagen von Zentralbankseite kamen die Kurse zurück. Fed-Chairman Jerome Powell sagte, die US-Notenbank werde die Anleihekäufe deutlich vor der ersten Zinserhöhung zurückfahren. Derweil war im Beige Book von einem moderaten Wachstumstempo und einer leichten Zunahme der Inflation 2021 die Rede.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,2 Prozent auf 33.731 Punkte. Er hat im Verlauf einen neuen Rekord erzielt, wie auch der S&P-500, der indes 0,4 Prozent im Minus schloss. Der Nasdaq-Composite (-1%) blieb mit steigenden Renditen noch stärker zurück, nachdem er am Dienstag die anderen Indizes hinter sich gelassen hatte. Den 1.922 (1.587) Kursgewinnern standen 1.394 (1.721) -verlierer gegenüber. Unverändert gingen 100 (103) Titel aus dem Handel.


   Banken liefern überzeugende Zahlen 

JP Morgan hat geliefert, den Gewinn verfünffacht und besser als erwartet abgeschnitten. Allerdings profitierte der Finanzkonzern nicht zuletzt von der Auflösung von Rückstellungen für Kreditausfälle. Der Kurs sank um 1,9 Prozent - seit Jahresbeginn hat der Titel jedoch über 21 Prozent angezogen.

Auch Goldman Sachs (+2,3%) überzeugte. Die Investmentbank verbuchte nach einer Versechsfachung einen Rekordgewinn, auch die verdoppelten Einnahmen sorgen für einen Rekord. Aktienhandel und Abschreibungen im Kreditgeschäft entwickelten sich besonders vorteilhaft.

Wells Fargo (+5,6%) lieferte Erstquartalszahlen oberhalb der Marktprognosen. Dabei profitierte die Bank auch von aufgelösten Kreditrückstellungen.

"Wenn sich die Fundamentaldaten in den kommenden Wochen herauskristallisieren, sollten einige wirklich aufsehenerregende Unternehmensergebnisse und einige sehr starke Wirtschaftsdaten folgen. Es geht darum herauszufinden, ob die Fundamentaldaten stark genug sind, um zu rechtfertigen, was wir an den Märkten gesehen haben", sagte Marktstratege Paul O'Connor von Janus Henderson Investors.


   Umsatzeinbruch bei Bed Bath & Beyond folgt Kurseinbruch 

Bed Bath & Beyond (-12,2%) verbuchte einen Umsatzeinbruch um 16 Prozent im abgelaufenen Quartal. Die Erlöse auf vergleichbarer Basis des Heimausstatters ermäßigten sich noch deutlicher.

Exxon Mobil stiegen um 2,9 Prozent. Raymond James hat ihre über mehr als zwei Jahre gültige negative Haltung zu dem Wert aufgegeben und begründet dies mit der Ergebnisdynamik und der relativen Bewertung. Auch der feste Ölpreis stützt.

Atlassian hob die Umsatzprognose für das dritte Geschäftsquartal an. Die Aktien des Softwareanbieters fielen um 4,4 Prozent - hatten aber am Vortag schon deutlich angezogen.

Solarwinds drehten 0,3 Prozent ins Minus, nachdem der Anbieter erschwinglicher IT-Managementsoftware einige vorläufige Eckdaten zum ersten Quartal vorgelegt hat.

Am Rentenmarkt stieg die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um knapp 2 Basispunkte - gestützt von deutlicher als gedacht gestiegenen Importpreisen. Diese untermauern die steigenden Inflationserwartungen. Die Rentenspezialisten von Pimco erwarten kurzfristig weiter steigende Renditen Richtung 2 Prozent.


   Dollar zeigt weiter Schwäche 

Am Devisenmarkt neigte der US-Dollar zu leichter Schwäche. Zwar steige die Inflation, die schlimmsten Befürchtungen hätten sich vorerst aber nicht erfüllt, hieß es. Insofern gewinne das Festhalten der Fed an der lockeren Geldpolitik mehr Glaubwürdigkeit.

Der Preis für Erdöl sprang nach oben - auch dank der Dollarschwäche. Vor allem aber mit den unerwartet stark gesunkenen Lagerbeständen in den USA machte der Preis einen Satz aufwärts. Derweil sieht die Internationale Energieagentur (IEA) den globalen Energiemarkt auf dem Weg der Erholung. Trotz einer uneinheitlichen wirtschaftlichen Belebung je nach Impffortschritt hat sie ihre Erwartung für die globale Ölnachfrage 2021 angehoben.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.730,89       0,16       53,62      10,21 
S&P-500              4.124,66      -0,41      -16,93       9,81 
Nasdaq-Comp.        13.857,84      -0,99     -138,26       7,52 
Nasdaq-100          13.803,91      -1,31     -182,58       7,10 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,15        0,0        0,15        3,6 
5 Jahre                  0,85        1,6        0,83       48,9 
7 Jahre                  1,30        1,4        1,28       64,8 
10 Jahre                 1,63        0,7        1,62       71,0 
30 Jahre                 2,32        2,2        2,30       67,2 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Mi, 8:43  Di, 17:34    % YTD 
EUR/USD                1,1979     +0,25%      1,1966     1,1932    -1,9% 
EUR/JPY                130,45     +0,11%      130,28     130,31    +3,5% 
EUR/CHF                1,1053     +0,47%      1,1007     1,1007    +2,2% 
EUR/GBP                0,8693     +0,02%      0,8677     0,8683    -2,7% 
USD/JPY                108,90     -0,15%      108,86     109,23    +5,4% 
GBP/USD                1,3781     +0,22%      1,3790     1,3741    +0,8% 
USD/CNH (Offshore)     6,5296     -0,23%      6,5391     6,5446    +0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             62.017,50     -1,81%   64.529,59  63.135,82  +113,5% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               62,91      60,18       +4,5%       2,73   +29,2% 
Brent/ICE               66,41      63,67       +4,3%       2,74   +28,8% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.736,71   1.744,30       -0,4%      -7,59    -8,5% 
Silber (Spot)           25,42      25,38       +0,2%      +0,04    -3,7% 
Platin (Spot)        1.175,10   1.160,50       +1,3%     +14,60    +9,8% 
Kupfer-Future            4,11       4,03       +1,9%      +0,08   +16,6% 
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April 14, 2021 16:09 ET (20:09 GMT)