NEW YORK (Dow Jones)--Kräftig steigende Renditen und unter den Erwartungen gebliebene Zahlen von Goldman Sachs dürften an der Wall Street am Dienstag zu deutlichen Abgaben führen. Am Montag fand aufgrund eines Feiertages kein Handel statt. Vor allem der starke Anstieg der Renditen drückt auf das Sentiment. Für die Rendite zehnjähriger Titel geht es um 3,0 Basispunkte auf 1,82 Prozent nach oben und damit auf den höchsten Stand seit zwei Jahren. Darunter dürften vor allem die Werte aus dem Technologie-Sektor leiden. Sie gelten als besonders empfindlich gegenüber steigenden Zinsen.
Der Markt rechnet damit, dass die US-Notenbank zur Bekämpfung der hohen Inflation einen noch aggressiveren Kurs einschlagen könnte. Mittlerweile gelten vier Zinserhöhungen in diesem Jahr als ausgemacht. Eine weitere Verschärfung des geldpolitischen Kurses scheint zudem vorstellbar. In den Blick rückt damit auch die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche.
Der Future auf den S&P-500 fällt um 1,1 Prozent. Für den Nasdaq-Future geht es um 1,6 Prozent nach unten.
Auch die Konjunkturdaten des Tages enttäuschen. So hat die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York im Januar einen herben Rückschlag erlitten. Der Index fiel auf minus 0,7 Punkte. Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 25,5 prognostiziert.
Goldman Sachs bleibt hinter den Erwartungen
Die Aktie von Goldman Sachs verliert vorbörslich 4,0 Prozent. Deutlich höhere Kosten als im Vorjahr haben der US-Bank im vierten Quartal einen Gewinnrückgang beschert. Goldman verfehlte mit dem Ergebnis die Erwartungen der Analysten. Die Einnahmen stiegen dank des Booms bei Fusionen und Übernahmen sowie Börsengängen. Die Bank verdiente im Zeitraum von Oktober bis Dezember 3,94 Milliarden US-Dollar, 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn je Aktie betrug 10,81 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens mit 11,77 Dollar gerechnet.
Am Freitag hatten sowohl JP Morgan und die Citigroup einen Gewinnrückgang für das vierte Quartal gemeldet, wenngleich sie die Erwartungen der Analysten übertrafen. Auch sie hatten mit niedrigeren Handelseinnahmen zu kämpfen, wohingegen die Investmentbanking-Sparten höhere Erträge einfuhren. Morgan Stanley und Bank of America werden am Mittwoch ihre Zahlen vorlegen. Die Aktien von JP Morgan, Citigroup, Morgan Stanley und Bank of America verlieren bis zu 1,8 Prozent.
Im Technologie-Sektor könnte eine Mega-Übernahme bevorstehen. Microsoft will Activision Blizzard übernehmen. Der Software-Konzern will 95 Dollar je Activision-Aktie zahlen. Damit hat die Transaktion ein Volumen von rund 68,7 Milliarden Dollar. Für die Microsoft-Aktie geht es im negativen Gesamtmarktumfeld um 1,7 Prozent nach unten. Dagegen schießen die Aktien von Activision Blizzard um 37,6 Prozent auf 90 Dollar nach oben.
Dollar legt leicht zu -Ölpreise auf Siebenjahreshoch
Mit leichten Gewinnen zeigt sich der Dollar. Der Dollar-Index steigt um 0,2 Prozent. Der Greenback dürfte durch die Erwartung baldiger US-Zinserhöhungen im Vorfeld der Sitzung der Fed in der kommenden Woche unterstützt bleiben, erwartet die ING. Zudem könnte der Dollar vor dem Hintergrund weiterer deutlicher Abgaben an den Aktienmärkten von seinem Status als sicherer Hafen profitieren, so die Devisen-Analysten.
Die Ölpreise klettern auf den höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren. Händler verweisen vor allem auf die zunehmende weltweite Nachfrage und die nachlassenden Sorgen in Bezug auf negative Konjunkturauswirkungen durch die Omikron-Variante.
Die Analysten von Goldman Sachs rechnen mit einem Brent-Anstieg bis zum dritten Quartal 2022 auf 100 Dollar. Anschließend dürfte es bis zum Auftaktquartal 2023 sogar bis auf 105 Dollar nach oben gehen. Die OECD-Lagerbestände dürften in diesem Sommer auf das niedrigste Niveau seit 2000 fallen, da die Nachfrage ungeachtet der neuen Varianten von Covid-19 robust bleibe. Gleichzeitig stellen die Analysten die Kapazitäten der Opec-Länder für eine ausreichende Ausweitung des Angebots in Frage.
=== US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,01 +5,7 0,96 28,4 5 Jahre 1,61 +5,2 1,56 34,8 7 Jahre 1,77 +3,9 1,73 33,2 10 Jahre 1,82 +3,0 1,79 31,0 30 Jahre 2,15 +2,3 2,12 24,7 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:40 Uhr Mo, 17:31 Uhr % YTD EUR/USD 1,1376 -0,3% 1,1400 1,1406 +0,1% EUR/JPY 130,38 -0,3% 130,88 130,69 -0,4% EUR/CHF 1,0414 -0,1% 1,0433 1,0425 +0,4% EUR/GBP 0,8367 +0,1% 0,8358 0,8355 -0,4% USD/JPY 114,62 +0,0% 114,82 114,57 -0,4% GBP/USD 1,3596 -0,4% 1,3639 1,3653 +0,5% USD/CNH (Offshore) 6,3548 +0,0% 6,3465 6,3521 0% Bitcoin BTC/USD 41.512,33 -1,4% 42.273,28 42.348,31 -10,2% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 85,44 84,30 +1,9% 1,62 +13,6% Brent/ICE 87,78 86,48 +1,5% 1,30 +12,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.818,22 1.819,55 -0,1% -1,33 -0,6% Silber (Spot) 23,42 23,23 +0,8% +0,19 +0,5% Platin (Spot) 985,00 976,50 +0,9% +8,50 +1,5% Kupfer-Future 4,41 4,43 -0,1% -0,01 -1,1% ===
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January 18, 2022 08:55 ET (13:55 GMT)