NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen zeigen sich am Dienstagmittag (Ortszeit) nach dem verspäteten Start in die Woche behauptet. Am Montag hatte der Handel wegen des Martin-Luther-King-Gedenktags geruht. Während sich der S&P-500 sowie die Nasdaq-Indizes wenig verändert zeigen, kommt der nur 30 Aktien umfassende Dow-Jones-Index um 1 Prozent zurück auf 33.971 Punkte. Er wird belastet von den sehr schwachen Kursen von Goldman Sachs und Travelers.

Nach dem positiven Jahresauftakt sei wohl erst einmal die Luft raus, vermuten Marktteilnehmer. Zudem hat die Bilanzberichtssaison gerade begonnen, und viele Akteure dürfte erst einmal abwarten wollen, wie diese verläuft. Als einziges Konjunkturdatum wurde der Empire State Manufacturing Index veröffentlicht. Er fiel im Januar viel schlechter als erwartet aus. Im aktuellen Umfeld verpuffen schwache Konjunkturdaten aber oft, weil sie zugleich Spekulationen befeuern, dass die US-Notenbank das Tempo ihrer Zinserhöhungen drosseln könnte.

Am Anleihemarkt setzt sich keine klare Tendenz durch. Am kurzen Ende sinken die Renditen leicht, am langen steigen sie leicht. Der Dollar zeigt sich derweil im Tagesverlauf deutlich erholt. Er profitiert von einer Schwäche des Euro, der nach einem Bericht ins Rutschen kam, wonach es im EZB-Rat Diskussionen über eine weitere Verlangsamung des Zinserhöhungstempos ab März geben soll. Der Euro geht mit 1,0792 Dollar um, nachdem er im Hoch bei etwa 1,0870 gelegen hatte. Der Dollarindex liegt 0,2 Prozent im Plus.

Die Ölpreise ziehen etwas an. Sie erhalten Unterstützung von besser als erwartet ausgefallenen Wirtschaftsdaten aus China im vierten Quartal. Dass die chinesische Wirtschaft 2022 mit 3,0 Prozent so schwach gewachsen ist wie seit Jahrzehnten nicht, tritt dagegen in den Hintergrund.


   Goldman Sachs enttäuscht - Morgan Stanley erfreut 

Mit Goldman Sachs und Morgan Stanley haben zwei weitere Großbanken Zahlen zum vierten Geschäftsquartal veröffentlicht. Goldman Sachs hat die Erwartungen deutlich verfehlt. Wegen wegfallender Erträge im Investmentbanking und höherer Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite brach der Gewinn um zwei Drittel ein auf 1,33 Milliarden Dollar. Die Aktie knickt um fast 7 Prozent ein und zeichnet damit allein für etwa die Hälfte des Punktverlusts beim Dow verantwortlich. Morgan Stanley hat dagegen etwas mehr verdient als angenommen, wenngleich auch hier der Gewinn deutlich rückläufig war; die Aktie gewinnt 6,2 Prozent.

Neben Goldman Sachs bremst das Minus von 6,9 Prozent bei Travelers den Dow aus. Die Winterstürme im Dezember haben das Ergebnis des US-Versicherer im vierten Quartal verhagelt. Der Konzern schnitt gewinnseitig deswegen schlechter ab als von Analysten erwartet.

Um fast 12 Prozent nach oben geht es dagegen für Roblox. Die Online-Spieleplattform hat starke Nutzerzahlen für Dezember mitgeteilt. Xpeng rutschen um über 7 Prozent ab. Der chinesische Elektroautohersteller sieht sich gezwungen, dem Beispiel von Tesla zu folgen und ebenfalls die Preise zu senken.

Derweil muss Tesla-Chef Elon Musk am Dienstag vor Gericht erscheinen. Ihm wird Kursmanipulation vorgeworfen, nachdem er 2018 Twitter-Nachrichten absetzte, in denen er die Möglichkeit erörterte, Tesla von der Börse zu nehmen. Die Tesla-Aktie zeigt sich davon unbeeindruckt 5,5 Prozent fester. Das schwer gebeutelte Papier hatte allerdings die positive Entwicklung des breiten Markts in den ersten Wochen des Jahres nicht mitgemacht.


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INDEX              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA             33.971,81        -1,0%       -330,80          +2,5% 
S&P-500           3.996,18        -0,1%         -2,91          +4,1% 
Nasdaq-Comp.     11.082,74        +0,0%          3,58          +5,9% 
Nasdaq-100       11.545,52        +0,0%          4,04          +5,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit         Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre             4,19      -2,9        4,22      -23,4 
5 Jahre             3,59      -1,9        3,61      -41,0 
7 Jahre             3,56      +0,1        3,56      -41,1 
10 Jahre            3,51      +1,0        3,50      -36,7 
30 Jahre            3,63      +1,6        3,61      -34,2 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 8:31 Uhr  Mo, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0794        -0,3%        1,0830         1,0824   +0,8% 
EUR/JPY                138,29        -0,5%        139,39         139,10   -1,5% 
EUR/CHF                0,9947        -0,7%        1,0006         1,0025   +0,5% 
EUR/GBP                0,8798        -0,8%        0,8877         0,8869   -0,6% 
USD/JPY                128,13        -0,3%        128,86         128,52   -2,3% 
GBP/USD                1,2268        +0,6%        1,2207         1,2204   +1,4% 
USD/CNH (Offshore)     6,7714        +0,4%        6,7803         6,7436   -2,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             21.178,12        -0,1%     21.149,08      21.018,95  +27,6% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               80,28        79,86         +0,5%          +0,42   +0,0% 
Brent/ICE               85,90        84,46         +1,7%          +1,44   -0,1% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               59,34        55,45         +7,0%          +3,88  -24,5% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.911,82     1.916,10         -0,2%          -4,29   +4,8% 
Silber (Spot)           24,00        24,27         -1,1%          -0,27   +0,1% 
Platin (Spot)        1.045,53     1.067,00         -2,0%         -21,48   -2,1% 
Kupfer-Future            4,23         4,22         +0,3%          +0,01  +11,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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(END) Dow Jones Newswires

January 17, 2023 12:19 ET (17:19 GMT)