NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street baut am Montag während des Vormittagshandels die Verluste weiter aus. Gegen Mittag Ortszeit fällt der Dow-Jones-Index um 1,2 Prozent auf 33.408 Punkte. Der S&P-500 gibt um 1,4 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 0,5 Prozent.

An den Gründen für die Risikoaversion der Anleger, die schon am Freitag die Kurse kräftig gedrückt hatte, hat sich nichts geändert: die bevorstehenden Zinserhöhungen der US-Notenbank in voraussichtlich großen Schritten, der andauernde Krieg in der Ukraine und die Lockdowns in China mit den dadurch verursachten Störungen der Lieferketten. Peking hat am Montag damit begonnen, Millionen von Einwohnern zu testen und Geschäftsbezirke und einige Wohngebiete zu sperren, da die Zahl der Infektionen stark gestiegen ist. Dass die chinesische Notenbank die Mindestreserveanforderung für Fremdwährungskredite gesenkt hat, dürfte den Aktienmärkten kaum helfen.

Etwas Unterstützung könnte im weiteren Wochenverlauf die Bilanzsaison bieten, die bislang vorwiegend positiv überrascht hat. Am Montag ist es hier noch vergleichsweise ruhig mit Geschäftszahlen von - unter anderem - Coca-Cola. Allerdings folgen in den kommenden Tagen viele Schwergewichte der US-Unternehmenslandschaft mit ihren Quartalsausweisen.

An Konjunkturdaten wurde zu Wochenbeginn nur der Chicago Fed National Activity Index veröffentlicht. Der Index erreichte im März einen Stand von +0,44 nach +0,54 im Februar.

Die Erwartung steigender US-Zinsen gibt dem Dollar weiter Auftrieb. Daneben ist die US-Devise auch als Fluchtwährung in Krisenzeiten gesucht, wie Marktteilnehmer sagen. Der Dollar-Index steigt um 0,6 Prozent.

Konjunktursorgen treiben die Anleger auch an den Anleihemarkt. Dort drücken steigende Notierungen die Renditen massiv.

Gold profitiert derweil nicht von der Suche nach "sicheren Häfen". Das Edelmetall, das selbst keine Zinsen abwirft, verliert vielmehr an Attraktivität angesichts der steigenden Marktzinsen. Zudem verteuert der festere Dollar Gold für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum.

Öl gibt erneut deutlich nach, weil die Akteure am Ölmarkt eine Abnahme der chinesischen Nachfrage infolge der Lockdowns befürchten. Daneben dürfte auch hier der festere Dollar belasten.


   Twitter sehr fest mit Bericht über Annäherung an Musk 

Unter den Einzelwerten tendieren Twitter gegen die negative Tendenz 3,8 Prozent höher. Nachdem der Kurznachrichtendienst kürzlich noch mit einer "Giftpille" eine Übernahme durch Tesla-Gründer und Milliardär Elon Musk verhindern wollte, scheint es nun einen Sinneswandel gegeben zu haben. Twitter sei nun doch bereit, auf die Offerte Musks einzugehen, meldet Reuters unter Berufung auf informierte Personen.

Die Aktie von Coca-Cola zeigt sich nach Erstquartalszahlen wenig verändert und weist damit relative Stärke auf. Der Getränkehersteller hat besser abgeschnitten als erwartet und einen positiven Ausblick gegeben.

Activision Blizzard hat dagegen mit Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal die Erwartungen verfehlt. Die Aktie tendiert 0,9 Prozent schwächer.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.408,44      -1,2%       -402,96          -8,1% 
S&P-500              4.213,92      -1,4%        -57,86         -11,6% 
Nasdaq-Comp.        12.774,62      -0,5%        -64,67         -18,4% 
Nasdaq-100          13.296,89      -0,4%        -59,98         -18,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         2,55     -12,1        2,67      181,6 
5 Jahre         2,78     -14,1        2,92      152,3 
7 Jahre         2,80     -14,8        2,95      135,8 
10 Jahre        2,77     -12,7        2,89      125,7 
30 Jahre        2,86      -8,8        2,95       95,9 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mo, 8:11 Uhr  Fr, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0703      -1,0%        1,0768         1,0786   -5,9% 
EUR/JPY                136,54      -1,7%        138,35         138,83   +4,3% 
EUR/CHF                1,0258      -0,8%        1,0320         1,0333   -1,1% 
EUR/GBP                0,8424      +0,1%        0,8418         0,8392   +0,3% 
USD/JPY                127,57      -0,7%        128,47         128,72  +10,8% 
GBP/USD                1,2705      -1,0%        1,2792         1,2849   -6,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,5833      +0,9%        6,5881         6,5279   +3,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             39.152,08      -1,3%     38.993,01      39.797,12  -15,3% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               95,44     102,07         -6,5%          -6,63  +30,1% 
Brent/ICE               99,71     106,65         -6,5%          -6,94  +30,2% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.893,60   1.930,70         -1,9%         -37,10   +3,5% 
Silber (Spot)           23,55      24,25         -2,9%          -0,70   +1,0% 
Platin (Spot)          917,70     933,65         -1,7%         -15,95   -5,4% 
Kupfer-Future            4,44       4,59         -3,3%          -0,15   -0,3% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 25, 2022 11:50 ET (15:50 GMT)