BRÜSSEL (dpa-AFX) - Sechs große Lebensmittelhersteller haben für Dickmacher wie Zucker oder Fett eine neue Kennzeichnung in Ampelfarben auf Verpackungen vorgeschlagen. Ziel sei ein einheitliches System in ganz Europa, erklärte der Hersteller Mondelez der Deutschen Presse-Agentur. Die bisher meist grau gehaltenen Angaben würden damit farblich unterlegt. Verbraucherschützer kritisieren den Vorstoß jedoch als irreführend.

Vor wenigen Jahren wehrte sich die Industrie noch heftig gegen die Einführung einer Lebensmittelampel, wie sie in Großbritannien verwendet wird. Nun schlugen Mondelez, Coca-Cola , Mars, Nestle , Pepsi und Unilever ein "weiterentwickeltes" System vor. Man wolle "Verbrauchern helfen, auf den ersten Blick eine gesündere Auswahl zu treffen", hieß es.

Foodwatch kritisierte jedoch, das vorgeschlagene System sei weniger strikt und aussagekräftig als die Lebensmittelampel in Großbritannien. Produkte, die dort rot gekennzeichnet seien, seien nach dem Hersteller-Vorschlag gelb. "Die sechs Lebensmittelriesen wollen die Kriterien für eine Ampelkennzeichnung derart verändern, dass die Ampel seltener auf "Rot" springt", monierte Foodwatch-Experte Oliver Huizinga. "Das führt die Idee einer verbraucherfreundlichen Nährwertkennzeichnung ad absurdum."/vsr/DP/zb