WASHINGTON (dpa-AFX) - Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max 8 in Äthiopien haben sich Flugbegleiter in den USA bis zur Klärung der Ursache für ein Startverbot für baugleiche Maschinen ausgesprochen. Die Gewerkschaft APFA (Vereinigung der Professionellen Flugbegleiter), die die mehr als 27 000 Flugbegleiter von American Airlines vertritt, forderte den Chef der größten US-Fluggesellschaft am Dienstag zu einem solchen Schritt auf. Auch die Gewerkschaft der Transportarbeiter (TWU), in der unter anderem die Flugbegleiter von Southwest Airlines organisiert sind, verlangte ein Startverbot.

Knapp fünf Monate vor dem Crash in Äthiopien am Sonntag war bereits eine Boeing 737 Max 8 in Indonesien abgestürzt. In Europa, Australien und weiten Teilen Asiens haben Luftfahrtbehörden Flugverbote für alle baugleichen Maschinen verhängt. Die US-Luftfahrtbehörde FAA, in deren Aufsichtsbereich 74 Boeing 737 Max 8 im Einsatz sind, hat aber kein Startverbot ausgesprochen. Zahlreiche Airlines legten die Flugzeuge am Dienstag wegen Zweifeln an der Sicherheit der Baureihe ebenfalls zunächst still. Unter anderem die US-Fluggesellschaften American Airlines und Southwest Airlines halten aber an den Maschinen fest.

APFA-Präsidentin Lori Bassani teilte mit: "Die Sicherheit unserer Crews und Passagiere hat Priorität." Flugbegleiter würden sich nicht dazu zwingen lassen zu fliegen, wenn sie sich unsicher fühlten. Die TWU schrieb auf Twitter, Flugzeuge vom Typ Boeing 737 Max 8 sollten nicht mehr starten dürfen, bis die Daten des Absturzes in Äthiopien ausgewertet seien und geprüft worden sei, ob es einen Zusammenhang mit dem Crash in Indonesien gebe. "Menschen müssen immer über Profite gestellt werden." Nach Angaben der TWU sind 17 000 ihrer 150 000 Mitglieder Flugbegleiter bei Southwest Airlines./cy/grj/DP/fba