'MM': Thales und andere Unternehmen an Hensoldt-Beteiligung interessiert
Am 21. April 2021 um 15:09 Uhr
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HAMBURG (dpa-AFX) - Der Finanzinvestor KKR will seine Beteiligung am Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt laut einem Medienbericht weiter reduzieren. Nach dem Verkauf einer Sperrminorität von 25,1 Prozent an den Bund will sich die Beteiligungsgesellschaft nun von weiteren 29 Prozent trennen, schreibt das "Manager Magazin" am Donnerstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die Verhandlungen mit dem französischen Rüstungskonzern Thales liefen bereits. Es gebe aber auch andere Interessenten. Die Hensoldt-Aktien gerieten zunächst unter Druck, erholten sich aber rasch und notierten zuletzt sogar moderat im Plus.
Die Franzosen hätten KKR ein "finanziell hochattraktives Angebot" in Aussicht gestellt, zitiert das Magazin einen der Beteiligten. Sie wollten Sparten zusammenlegen und so auf lange Sicht die Führung bei den Deutschen übernehmen. Aber auch Saab aus Schweden und Indra aus Spanien sollen Interesse signalisiert haben, ebenso der italienische Rüstungskonzern Leonardo, hieß es weiter.
Der Bund war bei Hensoldt eingestiegen, da das Unternehmen auch Schlüsseltechnologien aus den Bereichen Krypto-Technik und Sensorik liefert, bei denen die Bundesregierung einen Zugriff verhindern will. Eine Zustimmung zu einer möglichen Übernahme von Hensoldt durch einen anderen Konzern könnte daher schwierig werden./mis/jha/
Thales ist einer der europäischen Marktführer in der Herstellung und Vermarktung von elektronischen Geräten und Systemen für die Bereiche Verteidigung und Sicherheit, Luft- und Raumfahrt sowie Transport. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktgruppen: - Verteidigungs- und Sicherheitssysteme (53,4%): C4I-Verteidigungs- und Sicherheitssysteme (Kontroll- und Überwachungssysteme, Kommunikations-, Schutz-, Cybersicherheits- und andere Systeme), Verteidigungsmissionssysteme, Marinesysteme, elektronische Kriegssysteme, Drohnen, Luftoperationssysteme (Luftverteidigung, Luftüberwachung), Bodenverteidigungssysteme und Raketen; - Luft- und Raumfahrtsysteme (28,4%): Avionikausrüstung (Cockpit, Kabinen-Multimedia und Simulationsausrüstung), Raumfahrtsysteme (Satelliten, Nutzlasten usw.); - digitale Identifikations- und Sicherheitslösungen (18,2%). Außerdem besitzt die Gruppe eine 35%ige Beteiligung an der Naval Group (Herstellung von Schiffsausrüstung für die Bereiche Verteidigung und Kernenergie). Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Frankreich (29,5%), Vereinigtes Königreich (6,6%), Europa (24,8%), Vereinigte Staaten und Kanada (14%), Asien (9,4%), Naher und Mittlerer Osten (6%), Australien und Neuseeland (4,4%) und Sonstige (5,3%).