HAMBURG (dpa-AFX) - Der Finanzinvestor KKR will seine Beteiligung am Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt laut einem Medienbericht weiter reduzieren. Nach dem Verkauf einer Sperrminorität von 25,1 Prozent an den Bund will sich die Beteiligungsgesellschaft nun von weiteren 29 Prozent trennen, schreibt das "Manager Magazin" am Donnerstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die Verhandlungen mit dem französischen Rüstungskonzern Thales liefen bereits. Es gebe aber auch andere Interessenten. Die Hensoldt-Aktien gerieten zunächst unter Druck, erholten sich aber rasch und notierten zuletzt sogar moderat im Plus.

Die Franzosen hätten KKR ein "finanziell hochattraktives Angebot" in Aussicht gestellt, zitiert das Magazin einen der Beteiligten. Sie wollten Sparten zusammenlegen und so auf lange Sicht die Führung bei den Deutschen übernehmen. Aber auch Saab aus Schweden und Indra aus Spanien sollen Interesse signalisiert haben, ebenso der italienische Rüstungskonzern Leonardo, hieß es weiter.

Der Bund war bei Hensoldt eingestiegen, da das Unternehmen auch Schlüsseltechnologien aus den Bereichen Krypto-Technik und Sensorik liefert, bei denen die Bundesregierung einen Zugriff verhindern will. Eine Zustimmung zu einer möglichen Übernahme von Hensoldt durch einen anderen Konzern könnte daher schwierig werden./mis/jha/