Elon Musk hatte all seine Energie darauf verwendet, Donald Trump im Präsidentschaftswahlkampf Ende letzten Jahres zu unterstützen. Der November 2024 war für ihn offenbar ein Monat des Triumphes – zumindest ließen das die zahlreichen Bilder vermuten, die ihn bei fast jedem Wahlkampfauftritt des frisch gewählten Präsidenten zeigten.

Zum Beispiel hier...

Und hier, in Pennsylvania...

Fasziniert von Trumps Versprechen eines wirtschaftlichen Aufschwungs und einer ungehemmten Vision des Kapitalismus, wurde Musk bald darauf an die Spitze des DOGE berufen. Mit großem Elan ging er die Aufgabe an – entschlossen, die föderale Verwaltung zu „disrupten“.

Doch nur wenige Monate später fällt die Bilanz ernüchternd aus.

Musk selbst räumt ein, dass die unter seiner Leitung erzielten Einsparungen im Bundeshaushalt weit hinter den ursprünglichen Zielen zurückblieben. Zwar wurden zehntausende Beamtenstellen gestrichen, doch deutlichere Einschnitte hätten die großen Ausgabeposten wie Renten und Gesundheitsversorgung treffen müssen – ein politisches Minenfeld.

Auch in Sachen Handelspolitik wurde Musks liberale Grundhaltung deutlich. Zwar vermied er offene Kritik an Trumps Zollpolitik, doch Peter Navarro, wirtschaftspolitischer Chefberater im Weißen Haus und Architekt der protektionistischen Agenda, bekam einige Spitzen ab. In einem Videointerview mit dem italienischen Vizepremier Matteo Salvini sagte Musk: „Ich hoffe, wir sind uns einig, dass Europa und die Vereinigten Staaten idealerweise auf eine zollfreie Zone hinarbeiten sollten.“

Inzwischen hat sich das öffentliche Bild von Elon Musk deutlich eingetrübt. Vergangene Woche kündigte er an, sich künftig wieder verstärkt auf Tesla konzentrieren zu wollen – auch wenn er eine gewisse Präsenz im Weißen Haus und im DOGE beibehalte.

Sein Comeback bei Tesla kommt zu einem denkbar schwierigen Zeitpunkt: Seit den Börsenhochs vom Dezember 2024 hat die Aktie mehr als 40 % verloren. Die Marke – stark mit Musk persönlich verknüpft – leidet. Auch der Markt macht Tesla zu schaffen: Die Konkurrenz aus China ist hart, und die finanzielle Performance nähert sich der konventioneller Automobilhersteller an. Seit zwei Geschäftsjahren stagniert das Wachstum, und auch 2025 sieht bislang nicht besser aus – insbesondere, wenn sich die US-Handelspolitik weiter verschärft. Selbst die sonst stabilen Sparten Energie und Services (10,3 % des Gesamtumsatzes) sind zuletzt stark unter Druck geraten.

Musks Rückkehr erfolgt also in einem höchst angespannten Umfeld. Das Wall Street Journal berichtet gar, dass der Verwaltungsrat von Tesla heimlich bereits nach einem Nachfolger sucht. Tesla und Elon Musk haben diese Informationen indes dementiert.

Vor diesem Hintergrund erinnert die Karikatur der Woche an die berühmte Szene aus The Wolf of Wall Street, in der Leonardo DiCaprio alias Jordan Belfort seine Teams aufgeregt, frenetisch anfeuert und zu einem ekstatischen Comeback aufruft... Mit dem Unterschied, dass Elon Musks "COMEBACK" bislang alles andere als einhellige Begeisterung hervorruft.

 

Jordan Belfort (Di Caprio) vor seinen Teams in The Wolf of Wall Street: