LONDON (dpa-AFX) - Lidl erhöht zum zweiten Mal in diesem Jahr in Großbritannien die Löhne. Das Einstiegsgehalt steigt vom 1. Oktober an von 10,10 britische Pfund je Stunde auf 10,90 Pfund (12,50 Euro), wie der Einzelhändler am Donnerstag mitteilte. In London beträgt der Lohn dann 11,95 Pfund statt bisher 11,30 Pfund. Der Nachtzuschlag wird von 2 auf 3 Pfund erhöht. Landesweit würden mehr als 23 500 Angestellte höhere Löhne erhalten, hieß es. Eine Vollzeitkraft verdiene dann 2000 Pfund mehr im Jahr.

Der Chef von Lidl UK, Ryan McDonnell, sagte, die Erhöhung solle "die Schlüsselrolle und den unermüdlichen Einsatz" der Beschäftigten in den 935 Filialen und 13 Lagerhäuser belohnen. Die Kosten bezifferte die Supermarktkette auf 39,5 Millionen Pfund. Zahlreiche Menschen in Großbritannien klagen derzeit über steigende Preise für Lebensmittel und Energie bei gleichzeitig sinkenden Reallöhnen.

Auch die anderen Einzelhändler in Großbritannien hatten deshalb die Löhne erhöht. So zahlt Marktführer Tesco nun 10,10 Pfund pro Stunde, 5,5 Prozent mehr als bisher. Bei Sainbury's erhalten Mitarbeiter nun mindestens 10,25 Pfund beziehungsweise 11,30 Pfund in London, ein Plus von knapp 8 Prozent. Bereits zum September hatte Aldi die Löhne um bis zu 9 Prozent erhöht: Das Einstiegsgehalt liegt nun bei 10,50 Pfund die Stunde, in London bei 11,95 Pfund.

Der Discounter ist in Großbritannien weiter auf dem Vormarsch. Nach einer Auswertung des Forschungsinstituts Kantar überholte Aldi den Wettbewerber Morrisons mit 9,3 Prozent Marktanteil und stieß in die Riege der "Big Four" hinter Tesco, Sainsbury's und Asda vor. Grund dafür sei, dass Verbraucher angesichts steigender Preise möglichst günstig einkaufen wollten, so Kantar. Auch Lidl profitierte davon. Der Umsatz legte demnach zuletzt deutlich zu, 7,1 Prozent Marktanteil bedeuten Platz sechs./bvi/DP/stw