Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Uneinheitlich ist es am Freitag an den Börsen in Ostasien zugegangen. Insbesondere an den chinesischen Börsen dominierten im späten Geschäft aber Verkäufe, so dass die Tendenz in Hongkong (-0,9%) und Schanghai (-0,8%) schwächer war. Der Nikkei-Index in Tokio legte dagegen um 0,3 Prozent auf 33.377 Punkte zu, er war im späten Geschäft aber ebenfalls von seinem Tageshoch zurückgekommen. Unterstützung erhielt er weiter von der Währungsseite, denn der Yen ist nach seinem Aufwärtstrend zum Ende des Vorjahres weiter auf dem Weg nach unten und verlor auch im Tagesvergleich wieder deutlich an Wert. Ein billigerer Yen ist unter anderem günstig für japanische Exportunternehmen. Sydney und Seoul schlossen knapp im Minus.

Die Akteure warteten auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht im späteren Tagesverlauf, hieß es. Von ihm erhofften sie Erkenntnisse über das weitere geldpolitische Vorgehen der US-Notenbank. Am Vortag hatten diverse Daten vom Arbeitsmarkt signalisiert, dass dieser weiter robust und widerstandsfähig ist nach den erfolgten Zinserhöhungen. Dazu war ein Einkaufsmanagerindex besser ausgefallen als erwartet. Am US-Anleihemarkt waren die Renditen darauf gestiegen. Sollte auch der große Arbeitsmarktbericht positiv überraschen, könnte das die weit fortgeschrittene Zinssenkungsfantasie weiter dämpfen und für Druck auf die Aktienmärkte sorgen.

In Seoul sorgten daneben wieder zunehmenden Spannungen mit Nordkorea für Zurückhaltung. Südkorea hat Bewohner der Insel Yeonpyeong aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen, nachdem Nordkorea rund 200 Granaten vor seiner Westküste abgefeuert hatte.

An den chinesischen Börsen wurde unterdessen weiter auf ein größeres Maßnahmenpaket aus Peking zur Stimulierung der Wirtschaft gewartet. Die chinesische Führung habe nach einer Sitzung des Zentralkomitees am Donnerstag keine neuen wirtschaftlichen Initiativen erwähnt, bemerkte Marktstratege Redmond Wong von Saxo.

In Hongkong, aber auch an den anderen Börsen, wurden wie zuvor schon in den USA Technikaktien stärker verkauft. Sie gelten unter anderem aus Bewertungsgründen als besonders empfindlich gegenüber steigenden Marktzinsen. Für die Nasdaq-Indizes in den USA, in denen viele Aktien von Technik- und Wachstumsunternehmen enthalten sind, war es bereits den fünften Tag in Folge nach unten gegangen. In Hongkong kamen Tencent um 2,9, Alibaba um 2,5 und JD.com um 2,7 Prozent zurück. Geely Automobile verteuerten sich um 0,4 Prozent im Vorfeld der Vorstellung eines neuen Modells.

In Seoul gaben Doosan Robotics um 6,8 Prozent nach. Für einige Aktien des Unternehmens ist die Sperrfrist zum Verkauf nach dem Börsengang ausgelaufen.

In Sydney standen Core Lithium mit rund minus 11 Prozent stark unter Druck. Der Lithiumproduzent hatte mitgeteilt, dass er den Bergbaubetrieb angesichts der schwachen Bedingungen für Mineralien, die in Batterien verwendet werden, vorübergehend einstelle.


 
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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.489,10        -0,1%      -1,3%      06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     33.377,42        +0,3%      -0,5%      07:00 
Kospi (Seoul)           2.578,08        -0,3%      -0,3%      07:00 
Schanghai-Comp.         2.929,18        -0,8%      -1,5%      08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     17.042,88        -0,9%      -2,5%      09:00 
Straits-Times (Sing.)   3.180,17        +0,2%      -1,3%      10:00 
KLCI (Malaysia)         1.484,66        +0,5%      +1,6%      10:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00   Do, 8:30  % YTD 
EUR/USD                   1,0927        -0,2%     1,0947     1,0933  -1,1% 
EUR/JPY                   158,65        +0,2%     158,28     156,76  +2,0% 
EUR/GBP                   0,8623        -0,1%     0,8632     0,8618  -0,6% 
GBP/USD                   1,2673        -0,1%     1,2681     1,2686  -0,5% 
USD/JPY                   145,18        +0,4%     144,59     143,40  +3,0% 
USD/KRW                 1.316,50        +0,1%   1.314,73   1.305,74  +1,4% 
USD/CNY                   7,1075        -0,1%     7,1180     7,1023  +0,1% 
USD/CNH                   7,1734        -0,0%     7,1754     7,1545  +0,7% 
USD/HKD                   7,8106        +0,0%     7,8083     7,8084  -0,0% 
AUD/USD                   0,6697        -0,1%     0,6705     0,6757  -1,6% 
NZD/USD                   0,6223        -0,2%     0,6236     0,6279  -1,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                43.902,76        -1,1%  44.380,18  43.121,59  +0,8% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                  72,77         72,7      +0,1%      +0,07  +0,9% 
Brent/ICE                  78,05        78,25      -0,3%      -0,20  +1,3% 
 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)             2.042,63     2.043,35      -0,0%      -0,72  -1,0% 
Silber (Spot)              23,05        23,03      +0,1%      +0,02  -3,1% 
Platin (Spot)             952,10       958,00      -0,6%      -5,90  -4,0% 
Kupfer-Future               3,84         3,86         0%          0  -1,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 05, 2024 02:15 ET (07:15 GMT)