FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen kommen am Freitagmittag von den Tageshochs etwas zurück. Damit verliert die am Vortag begonnene Rally an Fahrt. Auslöser der Rally waren die US-Inflationsdaten für September. Zwar fielen sie erneut etwas höher als erwartet aus, was zunächst auch belastete. Dann machte sich aber beginnend an der Wall Street die Hoffnung breit, dass damit die Spitze gesehen sein dürfte und die Inflationsraten in den kommenden Monaten sinken dürften. Der DAX gewinnt 1,1 Prozent auf 12.491 Punkte, der Euro-Stoxx-50 klettert um 1,4 Prozent auf 3.409 Punkte.

Ob es sich bei der Erholung der Aktien diesmal um mehr handelt als nur eine sogenannte Bärenmarktrally bleibt abzuwarten. Etwas Hoffnung auf eine Bodenbildung macht für Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners das hohe Handelsvolumen am Vortag an der Wall Street. Deswegen dürfe durchaus die Frage gestellt werden, ob der anfängliche Ausverkauf in Verbindung mit der steilen Trendwende nach oben bei hohen Umsätzen der ersehnte finale Kapitulationstag gewesen sei.

Unternehmensseitig ist die Nachrichtenlage weiter dünn. Die Berichtssaison nimmt mit Zahlen der US-Banken JP Morgan Chase, Wells Fargo, Morgan Stanley und Citigroup an Fahrt auf. Zuletzt hätten deren Ergebnisse allerdings auch auf Grund des sehr unterschiedlichen Zinsumfeldes kaum Impulse für die europäischen Pendants geliefert, heißt es im Handel.


   Temenos stürzen nach schwachen Zahlen ein 

Temenos stürzen um19,8 Prozent ab. Die am Vorabend veröffentlichten Zahlen zum dritten Quartal des Schweizer Banksoftwarespezalisten sind deutlich unterhalb der Markterwartung ausgefallen. Temenos hat außerdem die Prognose gesenkt, sie liegt laut Analysten nun 30 Prozent unterhalb des Konsens.

Fraport (+2%) hat seine Passagier- und Frachtzahlen für September vorgelegt. Sie werden im Handel als neutral bezeichnet. Das Passagieraufkommen am Frankfurter Flughafen ist im September gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich gestiegen, liegt aber immer noch um 27,2 Prozent unter dem September-Wert im Vorkrisenjahr 2019, was vor allem Folge des niedrigeren Geschäftsreiseverkehrs ist. Das Frachtaufkommen war derweil weiter rückläufig angesichts der gesamtwirtschaftliche Abkühlung sowie der Einschränkungen des Luftraums durch den Ukraine-Krieg.

Für Nordex geht es um 4,7 Prozent nach oben. Zwar hat das Unternehmen im dritten Quartal insgesamt weniger Aufträge für Windenergieanlagen und weniger Leistung erhalten, allerdings erhöhte sich der durchschnittliche Verkaufspreis je Megawatt Leistung (ASP) laut Nordex deutlich auf 0,90 Millionen Euro von 0,69 Millionen. Laut den Citi-Analysten liegt das 31 Prozent über dem Vorjahr und 14 Prozent über dem Vorquartal und 4 Prozent über der eigenen Erwartung. Die Preisdisziplin sei klar positiv, wobei die Interpretation der Faktoren schwierig sei.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.408,61        +1,4%       46,21     -20,7% 
Stoxx-50                3.397,30        +1,2%       41,70     -11,0% 
DAX                    12.491,11        +1,1%      135,53     -21,4% 
MDAX                   22.468,12        +1,1%      242,21     -36,0% 
TecDAX                  2.717,55        +0,9%       23,20     -30,7% 
SDAX                   10.562,88        +0,8%       80,68     -35,7% 
FTSE                    6.928,87        +1,1%       78,60      -7,2% 
CAC                     5.966,45        +1,5%       87,26     -16,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,19                    -0,09      +2,37 
US-Zehnjahresrendite        3,90                    -0,04      +2,39 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Fr, 8:18  Do, 17:01    % YTD 
EUR/USD                   0,9740        -0,4%      0,9789     0,9715   -14,3% 
EUR/JPY                   143,85        -0,0%      144,29     143,19    +9,9% 
EUR/CHF                   0,9760        -0,2%      0,9764     0,9961    -5,9% 
EUR/GBP                   0,8641        +0,1%      0,8651     0,8646    +2,8% 
USD/JPY                   147,68        +0,3%      147,43     147,39   +28,3% 
GBP/USD                   1,1271        -0,5%      1,1315     1,1237   -16,7% 
USD/CNH (Offshore)        7,2093        +0,4%      7,1723     7,2159   +13,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                19.664,75        +1,3%   19.790,69  18.408,28   -57,5% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  88,23        89,11       -1,0%      -0,88   +25,4% 
Brent/ICE                  93,87        94,57       -0,7%      -0,70   +27,6% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 146,71       153,81       -4,6%      -7,10  +136,9% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.655,71     1.666,30       -0,6%     -10,59    -9,5% 
Silber (Spot)              18,75        18,89       -0,7%      -0,13   -19,6% 
Platin (Spot)             903,25       897,95       +0,6%      +5,30    -6,9% 
Kupfer-Future               3,47         3,46       +0,3%      +0,01   -21,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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October 14, 2022 06:48 ET (10:48 GMT)