MADRID (dpa-AFX) - Das Corona-Jahr 2020 hat dem spanischen Telekommunikationskonzern Telefonica massive Rückgange in seiner Bilanz eingebrockt - mit Auswirkungen auf das laufende Jahr. Aus eigener Kraft traut sich das Unternehmen für 2021 deshalb nur eine "Stabilisierung" von Umsatz und operativem Ergebnis zu, wie Telefonica am Donnerstag in Madrid mitteilte. Der Ausblick ist deutlich zurückhaltender als die Prognose der Tochter Telefonica Deutschland, die tags zuvor ihre Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgetragen hatte.

Auch bei der Dividende sieht es nicht rosig aus: So will Telefonica seine Dividende für das laufende Jahr um ein Viertel auf 0,30 Euro senken - die erste Kürzung seit 2016. Der Schritt soll dabei helfen, die massiven Schulden des Unternehmens zu senken und Geld für den Infrastrukturausbau zurückzuhalten.

2020 lief es für den spanischen Konzern weniger rund, weil sich die Corona-Pandemie und ungünstige Wechselkurse vor allem in Lateinamerika Einfluss auf das Geschäft nahmen. So fiel der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf 43 Milliarden Euro, das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis (Oibda) ging ähnlich stark auf 13,5 Milliarden Euro zurück. Aus eigener Kraft wären die Rückgänge deutlich geringer ausgefallen.

Unterm Strich konnte der Konzern aber unter anderem durch Bewertungserträge aus dem gemeinsamen Glasfaser-Projekt mit der Allianz mehr einfahren. So schaffte Telefonica im Schlussquartal einen Gewinn von 911 Millionen Euro nach einem Verlust von 202 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Das Ergebnis im vierten Quartal 2020 ist deutlich mehr, als Analysten auf dem Zettel hatten. Auf Jahressicht fährt das Unternehmen somit 1,58 Milliarden Euro Gewinn ein./ngu/men/nas