TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Dank klaren Rückenwindes aus den USA haben die Aktienkurse am Donnerstag in Asien auf breiter Front angezogen. Jüngste Inflationsdaten in den USA hatten noch höhere Befürchtungen verfehlt, entscheidend war aber der Umstand, dass die Daten ein Nachlassen des Inflationsdrucks offenbarten, wenngleich sich die Inflation noch immer auf viel zu hohem Niveau bewegte. Vor diesem Hintergrund erhofften sich Anleger ein weniger forsches Vorgehen der US-Notenbank bei künftigen Zinserhöhungen. Die Spekulationen, die Inflation könnte ihren Höhepunkt gesehen haben, schossen nun wieder ins Kraut. "Die Verbraucherpreise veranlassen den Markt, die Erwartungen an geldpolitische Straffungen für die Fed-Sitzung am 20. und 21. September zurückzuschrauben", erläuterte MUFG-Devisenanalystin Sophia Ng.

Händler warnten indes, dass diese Hoffnungen bereits mehrfach enttäuscht wurden. Daher fielen die Aufschläge in Asien zum Teil auch nicht so üppig wie an der Wall Street aus. Mit Fed-Gouverneur Neel Kashkari aus Minneapolis bremste bereits ein US-Notenbankvertreter die Euphorie etwas, denn er sah den Kampf der Fed gegen die Inflation noch lange nicht an seinem Ende. Doch konzentrierten sich Investoren überwiegend an seiner Einschätzung, Zinserhöhungen kämen nicht so schnell, wie der Markt dies aktuell erwarte.

Während in Japan die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen blieben, zogen die Börsen in China nach ihrer jüngsten Schwäche deutlicher an. Der Schanghai-Composite baute seine Aufschläge im Verlauf auf 1,6 Prozent Plus aus, der Shenzhen-Composite kletterte um 1,7 und das Startup-Segment ChiNext um 2,4 Prozent. Gestützt wurde der Markt auch von der relativen Ruhe rund um den China-Taiwan-Konflikt. Allerdings droht hier neues Ungemach, wie Analysten anmerkten. Denn die chinesischen Behörden veröffentlichten ein Weißbuch mit Einzelheiten darüber, wie China Taiwan durch eine Reihe von wirtschaftlichen Maßnahmen und militärischem Druck für sich beanspruchen will. Zudem half die Ankündigung der chinesischen Notenbank, die Wirtschaft auch weiterhin zu unterstützen.


   HSI erholt von Vortagesabsturz 

In Hongkong gewann der HSI noch etwas deutlicher, der Index hatte am Vortag aber auch kräftig eingebüßt. Unter den Gewinnern stiegen Techtronic Industries um 10,2 Prozent im späten Geschäft, nachdem die Halbjahreszahlen überzeugt hatten. Mit sinkenden Renditen waren auch Immobilienwerte gesucht, Longfor Group zogen um 4,8 Prozent an.

Der südkoreanische Kospi zeigte sich ebenfalls sehr fest - angeführt von Technologie-, Energie- und Internet-Papieren. Samsung Electronics stiegen um 1,4 Prozent, der Elektronikkonzern hatte neue Modelle faltbarer Mobiltelefone angekündigt. Doosan Fuel Cell brachen nach einer Kapitalerhöhung dagegen um 15 Prozent ein.

Der australische S&P/ASX-200 schloss 1,1 Prozent höher - befeuert von Technologie-, Finanz- und Rohstofftiteln. Block sprangen um 8,4 Prozent und folgten damit den Vorgaben ihrer in den USA gelisteten Papiere.


=== 
Index (Börse)            zuletzt       +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.071,00       +1,1%      -5,0%         08:00 
Nikkei-225 (Tokio)                    Feiertag 
Kospi (Seoul)           2.523,78       +1,7%     -15,2%         08:00 
Schanghai-Comp.         3.281,67       +1,6%      -9,8%         09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     20.017,48       +2,1%     -16,3%         10:00 
Taiex (Taiwan)         15.197,85       +1,7%     -16,6%         07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.301,68       +0,5%      +5,1%         11:00 
KLCI (Malaysia)         1.502,91       +0,7%      -4,8%         11:00 
BSE (Mumbai)           59.401,78       +1,0%      +2,0%         12:00 
 
DEVISEN                  zuletzt       +/- %      00:00  Mi, 9:24 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,0320       +0,2%     1,0301        1,0211    -9,2% 
EUR/JPY                   136,84       -0,0%     136,86        137,91    +4,6% 
EUR/GBP                   0,8439       +0,1%     0,8430        0,8452    +0,4% 
GBP/USD                   1,2228       +0,1%     1,2217        1,2082    -9,6% 
USD/JPY                   132,58       -0,2%     132,87        135,06   +15,2% 
USD/KRW                 1.302,17       +0,4%   1.297,54      1.310,65    +9,5% 
USD/CNY                   6,7381       +0,2%     6,7238        6,7585    +6,0% 
USD/CNH                   6,7364       +0,2%     6,7248        6,7639    +6,0% 
USD/HKD                   7,8456       -0,0%     7,8472        7,8469    +0,6% 
AUD/USD                   0,7100       +0,3%     0,7079        0,6957    -2,2% 
NZD/USD                   0,6424       +0,4%     0,6401        0,6287    -5,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                24.630,20       +2,8%  23.955,50     22.964,92   -46,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt   VT-Settl.      +/- %       +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  91,73       91,93      -0,2%         -0,20   +28,2% 
Brent/ICE                  97,16       97,40      -0,2%         -0,24   +30,5% 
GAS                               VT-Schluss                  +/- EUR 
Dutch TTF                 211,53      207,03      +3,0%          6,16  +234,3% 
 
METALLE                  zuletzt      Vortag      +/- %       +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.787,15    1.792,39      -0,3%         -5,24    -2,3% 
Silber (Spot)              20,55       20,57      -0,1%         -0,02   -11,9% 
Platin (Spot)             956,74      945,15      +1,2%        +11,59    -1,4% 
Kupfer-Future               3,68        3,65      +0,9%         +0,03   -16,9% 
YTD zu Vortagsschluss 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 11, 2022 03:30 ET (07:30 GMT)