Düsseldorf (Reuters) - Nach der gescheiterten Übernahme von Thyssenkrupp Steel Europe treibt Liberty Steel Überlegungen für den Bau eines Werks auf Wasserstoffbasis in Frankreich voran.

Partner seien die Stahl-Holding-Saar (SHS) und die Paul Wurth Gruppe, hieß es am Montag in einer gemeinsamen Presseerklärung. Die Firmen wollten den Bau einer Anlage neben dem Standort von Alvance Aluminium in Dünkirchen prüfen und hätten hierzu eine Absichtserklärung unterzeichnet. Alvance Aluminium gehört wie Liberty Steel zur GFG Alliance des Unternehmers Sanjeev Gupta. Dieser hatte die Stahlsparte von Thyssenkrupp übernehmen wollen, jedoch in der vergangenen Woche eine Absage aus Essen erhalten.

"Dieses Projekt wird das Potenzial von Stahl und Wasserstoff im Zusammenspiel realisieren, um die Probleme des jeweils anderen zu lösen", sagte Gupta. Die Schwerindustrie müsse sich schnell neu erfinden und die Emissionen senken.

Liberty arbeitet nach eigenen Angaben seit Anfang vergangenen Jahres mit der Stahl-Holding-Saar (SHS) - Saarstahl und die Dillinger Hütte - und Paul Wurth bei dem Projekt zusammen. Bei den Plänen in Frankreich handele es sich um ein Werk mit einer Kapazität von zwei Millionen Tonnen mit eingebauter Wasserstoff-Elektrolyse. Durch den Einsatz von Wasserstoff will die europäische Stahlindustrie deutlich klimaschonender produzieren, bis spätestens 2050 ganz klimaneutral. Liberty Steel will dieses Ziel bereits 2030 erreichen.

Die Bundesregierung will in den kommenden Jahren den Einsatz von Wasserstoff mit Milliardensummen fördern. Um die Fördertöpfe in Deutschland und der EU bemühen sich viele Unternehmen, darunter auch Thyssenkrupp, Salzgitter oder ArcelorMittal.