München (Reuters) - Der nordostdeutsche Arzneimittel-Hersteller Cheplapharm erwägt einem Agenturbericht zufolge einen milliardenschweren Börsengang noch in diesem Jahr.

Das Familienunternehmen aus Greifswald könnte dabei mit sieben bis acht Milliarden Euro bewertet werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Die Überlegungen seien noch in einem frühen Stadium, Cheplapharm spreche aber bereits mit Beratern. Das Unternehmen war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Cheplapharm hatte zu Jahresbeginn seine nach eigenen Angaben größte Übernahme unter Dach und Fach gebracht: ein Portfolio von Mitteln gegen Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen des japanischen Pharmakonzerns Takeda. Das Unternehmen, das der Braun Beteiligungs GmbH des früheren Pharma-Managers Norbert Braun gehört, war in den vergangenen Jahren massiv auf Einkaufstour und hat sich bisher vor allem mit Hochzinsanleihen finanziert. Braun hatte zuvor die Riemser Pharma AG geführt und später an einen Finanzinvestor verkauft.

Laut der Ratingagentur Fitch peilte Cheplapharm für das vergangene Jahr einen Umsatz von 659 Millionen Euro an, bei einer operativen Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von mehr als 50 Prozent. 2021 soll der Umsatz demnach dank der Zukäufe um 88 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro steigen, bei einer leicht steigenden Rendite.