Er habe ein gutes Gefühl hinsichtlich der Gespräche über eine mögliche Fabrik in Deutschland, sagte Verwaltungsratschef Mark Liu am Dienstag auf der Hauptversammlung des Unternehmens. Die Gespräche drehten sich derzeit um die Frage, wie stark der Bau des Werks von der Regierung unterstützt werden könne: "Wir verhandeln immer noch mit Deutschland über Subventionen, wie hoch die Subventionen sein werden, dass es keine Bedingungen für die Unterstützung geben wird."

Vertreter von TSMC seien bereits mehrere Male in Deutschland gewesen, um über das geplante Werk zu sprechen, sagte Liu. Es wäre das erste des taiwanischen Auftragsfertigers in Europa. Aus deutschen Regierungskreisen hieß es, die Verhandlungen liefen gut. Weitere Gespräche seien in den kommenden Wochen zu erwarten. TSMC hatte Ende Mai von Fortschritten gesprochen und eine Entscheidung frühestens im August in Aussicht gestellt.

Gesprächsbedarf habe es auch bei der Lieferkette und bei Fachkräften gegeben, diese Themen würden aber adressiert, sagte Liu. Die Chipbranche in Europa ist auf Chemikalien und Vorprodukte angewiesen, die zum Teil aus Asien kommen. Als Standort für das Werk ist Dresden im Gespräch. Dort haben sich bereits mehrere Chipfabriken angesiedelt, darunter Infineon, GlobalFoundries oder Bosch.

Bundesregierung und EU bemühen sich seit Monaten auch mit milliardenschweren Subventionen um die Ansiedlung amerikanischer oder asiatischer Chiphersteller. Hintergrund ist auch der Wunsch, sich von China technologisch unabhängiger zu machen. Dafür hat die EU ein Subventionspaket im Volumen von insgesamt 43 Milliarden Euro aufgelegt. Wie viel Geld TSMC für sein Werk bekommen könnte, ist unklar. Typischerweise liegt die Förderung bei ungefähr 20 bis 30 Prozent der Gesamtinvestitionen. Eine höhere Förderung war zuletzt in die Kritik geraten: Der belgische Ministerpräsident Alexander de Croo forderte kürzlich gleiche Spielregeln in der EU bei dem Thema.

(Bericht von Faith Hung, Ben Blanchard und Andreas Rinke; geschrieben von Christina Amann; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)