TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Schwächer bis wenig verändert haben die Börsen in Ostasien und Australien am Dienstag notiert. Die Tendenz reichte von minus 2,6 Prozent auf 26.401 Punkte beim Nikkei-Index in Tokio und 2 Prozent beim HSI in Hongkong bis zu einem Plus von 0,2 Prozent in Schanghai. In Japan, Korea und Taiwan wurde wegen montäglicher Feiertage die sehr schwache Tendenz vom Vortag nachgeholt.

Hauptsorge der Anleger blieben Inflation und Zinsen, verbunden mit der Furcht vor einer Rezession. Frische Aussagen von Repräsentanten der Fed haben klargemacht, dass die US-Notenbank in ihrem Kampf gegen Inflation nicht locker lassen wird. Zuletzt warnte Fed-Vizechefin Lael Brainard, dass die Zinserhöhungen die Wirtschaft dämpfen werden. Charles Evans von der Chicago-Fed bestätigte dies und hob hervor, dass die Geldpolitik restriktiv sein müsse.

Als zunehmende Belastung erachteten Teilnehmer daneben die Verschärfung im Ukrainekrieg. Mit der Bombardierung ziviler Ziele in mehreren ukrainischen Großstädten durch die russische Armee sahen sie die Gefahr einer Eskalation.

Am japanischen Markt stand die Aktie von Nissan mit einem Minus von 2,1 Prozent im Blick. Der Autohersteller führt mit Renault Gespräche über Initiativen im Rahmen ihrer Partnerschaft. Einerseits wird eine Investition des japanischen Konzerns in Renaults neue Elektrofahrzeug-Sparte diskutiert, andererseits drängt Nissan Renault, einen Teil seines Nissan-Anteils zu verkaufen. Unter den weiteren Einzelwerten fielen Yaskawa Electric nach einer Senkung des Gewinnausblicks um 6 Prozent.


   Chipwerte unter Druck 

Halbleiterwerte liefen an den meisten Börsen weiter abwärts, weil die USA ihre Beschränkungen für den chinesischen Chipsektor drastisch verschärft haben und auch jüngst Umsatzwarnungen aus der Branche kamen. Taiwan Semiconductor Manufacturing knickten um 6,5 Prozent ein, allerdings hat das Unternehmen auch einen Umsatzrückgang im September verzeichnet. In Korea verloren SK Hynix über 3 Prozent.

In Hongkong (-2,0%) drücken im späten Geschäft Technikschwergewichte wie Meituan (-5%) und JD.com (-4,1%) den Technik-Subindex um knapp 3 Prozent. Daneben werden auch Aktien von Immobilienentwicklern und Casinobetreibern verkauft, weil die chinesischen Covid-Restriktionen die Ausgabenfreude bzw. -möglichkeiten bremsen.

Auch in Schanghai bestanden solche Sorgen fort, doch hielt sich der Index leicht im Plus. Mehr und mehr Bezirke werden abgeriegelt, selbst wenn es nur eine kleine Zahl von Erkrankungsfällen gibt. Offenbar wollten die Behörden die Mobilität einschränken, um vor dem am 16. Oktober beginnenden Parteikongress einer Verbreitung von Corona-Fällen vorzubeugen, hieß es.

Derweil hat der chinesische Automarkt im September die Erholung fortgesetzt und davon profitiert, dass Probleme in Logistik und Lieferketten infolge von Covid-19-Lockdowns weiter nachließen. Der Pkw-Verkauf an Endkunden stieg um 21,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Gefolge der Zahlen stiegen Byd um 1,5 Prozent.

Am australischen Markt, wo es leicht bergab ging, hielten die Energiewerte das Schlusslicht.


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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    6.645,00        -0,3%     -10,7%         07:00 
Nikkei-225 (Tokio)     26.401,25        -2,6%      -5,8%         08:00 
Kospi (Seoul)           2.192,07        -1,8%     -26,4%         08:00 
Schanghai-Comp.         2.979,79        +0,2%     -18,1%         09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     16.875,09        -2,0%     -26,4%         10:00 
Taiex (Taiwan)         13.106,03        -4,4%     -28,1%         07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.103,13        -0,1%      -0,6%         11:00 
KLCI (Malaysia)         1.386,11        -1,4%     -10,3%         11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00  Mo, 9:37 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   0,9711        +0,1%     0,9703        0,9725   -14,6% 
EUR/JPY                   141,37        -0,0%     141,38        141,31    +8,0% 
EUR/GBP                   0,8794        +0,2%     0,8775        0,8758    +4,7% 
GBP/USD                   1,1044        -0,1%     1,1057        1,1101   -18,4% 
USD/JPY                   145,56        -0,1%     145,71        145,31   +26,5% 
USD/KRW                 1.434,77        +0,4%   1.428,77      1.428,17   +20,7% 
USD/CNY                   7,1809        +0,4%     7,1546        7,1242   +13,0% 
USD/CNH                   7,1826        +0,4%     7,1560        7,1323   +13,0% 
USD/HKD                   7,8498        +0,0%     7,8497        7,8499    +0,7% 
AUD/USD                   0,6276        -0,3%     0,6297        0,6325   -13,6% 
NZD/USD                   0,5574        +0,1%     0,5566        0,5600   -18,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                19.074,22        -0,9%  19.244,06     19.428,32   -58,7% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  90,00        91,13      -1,2%         -1,13   +27,9% 
Brent/ICE                  95,17        96,19      -1,1%         -1,02   +29,4% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                 157,45       154,12      +2,2%         +3,33  +145,3% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.666,62     1.668,50      -0,1%         -1,89    -8,9% 
Silber (Spot)              19,41        19,68      -1,4%         -0,27   -16,8% 
Platin (Spot)             895,00       899,45      -0,5%         -4,45    -7,8% 
Kupfer-Future               3,44         3,45      -0,1%         -0,01   -22,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/smh

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October 11, 2022 03:28 ET (07:28 GMT)