HAMBURG (dpa-AFX) - Steigende Mieten in Ballungszentren treiben TAG Immobilien weiter an. Zudem profitiert das Unternehmen von seinen Dienstleistungen rund um Immobilien. Im ersten Quartal erhöhte sich das operative Ergebnis (FFO 1) im Jahresvergleich um 8,6 Prozent auf 45,6 Millionen Euro, wie die im MDax notierte Gesellschaft am Montag in Hamburg mitteilte. Die Kaltmieten kletterten um 4,3 Prozent auf 83,1 Millionen Euro. Das Konzernergebnis stieg um 7,5 Prozent auf 34,5 Millionen Euro. Die Aktie legte zum Handelsbeginn um 1,4 Prozent zu.

Die Ergebnisse des ersten Quartals sind nach Ansicht von Analyst Andre Remke von der Baader Bank solide aber unspektakulär. Analyst Thomas Rothäusler von der Investmentbank Jefferies konstatierte jedoch ein verhaltenes Mietwachstum und höhere Leerstände in Folge der Corona-Krise. Diese habe den Immobilienkonzern wohl stärker beeinflusst als die Wettbewerber.

Die durchschnittliche Miete pro Quadratmeter stieg in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich um 1,1 Prozent auf 5,48 Euro, wobei die Miete für Neuvermietungen um rund 1,8 Prozent auf 5,80 Euro zulegte. Die Leerstandsquote stieg jedoch unter anderem aufgrund weniger Besichtigungen in Folge der Corona-Pandemie um 0,6 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent. Für den weiteren Verlauf des Jahres rechnet TAG Immobilien mit einem Leerstandsabbau in Höhe des Vorjahres. Das sei vor allem zu erwarten, sobald der Lockdown gelockert beziehungsweise aufgehoben werde, hieß es.

Mit Blick auf das künftige Wachstum setzt der Vorstand auf den Kauf und Neubau von Wohnungen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen fast 4600 Wohnungen in Deutschland erworben. Im ersten Quartal erfolgten jedoch keine Zukäufe, sondern TAG Immobilien verkaufte 95 Wohneinheiten. In Polen verkauft TAG schrittweise einige der Ende 2019 übernommenen Objekte, in den nächsten drei bis fünf Jahren will der Konzern dann aber noch 8000 bis 10 000 Wohnungen selbst errichten.

An Ausblick auf das laufende Jahr hält das Management fest. Die für Immobilienunternehmen wichtige operative Kenngröße FFO1 soll 2021 auf 178 bis 182 Millionen Euro zulegen. Die Dividende für 2021 soll dann laut derzeitigem Planungsstand 92 Cent je Aktie betragen.

Die rund 88 000 deutschen Immobilien des Hamburger Konzerns liegen in den sogenannten B- und C-Standorten und damit in den weiteren Einzugsgebieten der Metropolen und in mittelgroßen Städten. Der größte Teil der Wohnimmobilien steht in ostdeutschen Städten wie etwa Gera, Leipzig, Chemnitz, Erfurt sowie im Umfeld von Berlin. Zudem ist TAG Immobilien mit dem Zukauf des Projektentwicklers Vantage Development Ende 2019 in den polnischen Markt eingestiegen./mne/eas/jha/