NEW YORK (dpa-AFX) - Großer Wurf für den Symrise-Konkurrenten IFF: Der US-Konzern formt gemeinsam mit der Sparte für Nahrungszusatzstoffe des US-Chemiekonzerns Dupont einen der weltweit größten Anbieter von Duftstoffen und Aromen. Das zusammengeschlossene Unternehmen werde insgesamt mit 45,4 Milliarden Dollar (rund 40,8 Milliarden Euro) bewertet, wie Dupont am Sonntag in New York mitteilte. Damit setzt sich IFF gegen den Konkurrenten Kerry Group durch, der dem Vernehmen nach ebenfalls mit Dupont verhandelt hatte. Durch den Zusammenschluss entstehe ein Anbieter von Zusatzstoffen, der in allen wichtigen Märkten die Nummer eins oder zwei sein wird, erklärte Analyst Gunther Zechmann von Bernstein Research. Er hält den Deal für strategisch sinnvoll.

Der Wert der Dupont-Sparte wird für die Transaktion auf 26,2 Milliarden Dollar veranschlagt. Die Aktionäre des Konzerns sollen nach dem Zusammenschluss 55,4 Prozent der Anteile des neuen Unternehmens halten. Dupont soll zudem 7,3 Milliarden Dollar in bar erhalten. Der Deal soll bis zum Ende des ersten Quartals 2021 abgeschlossen sein.

Die Dupont-Sparte und IFF kommen den Angaben zufolge 2019 gemeinsam auf einen Umsatz von mehr als 11 Milliarden US-Dollar sowie auf einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 2,6 Milliarden Dollar. Das entspricht einer Gewinnmarge von rund 23 Prozent.

Dank Einsparungen im Zuge der Fusion soll die Marge mittelfristig auf rund 26 Prozent steigen. So sollen die Kosten ab Ende des dritten Jahres nach dem Zusammenschluss um rund 300 Millionen Dollar sinken. Zudem erhoffen sich die Manager, durch sogenanntes Cross-Selling mehr Produkte bei den Kunden platzieren zu können. Allein dadurch könnten zum Ebitda weitere 175 Millionen Dollar hinzukommen.

Der deutsche Wettbewerber Symrise peilt 2019 einen Umsatz von bis zu rund 3,37 Milliarden Euro bei einer Ebitda-Marge von rund 21 Prozent an. Bis 2025 sollen die Erlöse dann auf 5,5 bis 6,0 Milliarden Euro steigen. Bei einer Ebitda-Marge von 21 Prozent würde daraus ein operativer Gewinn von bis zu rund 1,2 Milliarden Euro resultieren.

Das Ziel erreichen will Symrise auch mit Übernahmen in der stark wachsenden Branche, die vom Trend hin zu Convenience-Lebensmitteln und vegetarischer Ernährung, aber auch von der zunehmenden Nachfrage nach hochwertiger Heimtiernahrung profitiert. So hatte der im MDax notierte Konzern erst jüngst den US-Hersteller von Tierfutterzusätzen ADF/IDF für 900 Millionen Dollar gekauft.

Mit einem Börsenwert von rund 12 Milliarden Euro oder 13,4 Milliarden Dollar bringt es Symrise noch nicht auf ganz so viel wie die Konkurrenz. So belief sich der Marktwert von IFF vor Bekanntgabe der Fusion mit der Dow-Sparte auf 14,3 Milliarden Dollar. Die irische Kerry Group, deren Anleger offenbar enttäuscht waren, dass sie nicht zum Zuge kamen, bringt es aktuell auf etwa 21,2 Milliarden Dollar, nachdem der Kurs am Montag um drei Prozent gefallen war. Givaudan kommt auf rund 27 Milliarden. Im Gegensatz zu dem für das kombinierte IFF / DuPont Nutrition & Biosciences genannten Unternehmenswert von 45,4 Milliarden Euro sind bei den Marktkapitalisierungen allerdings keine Schulden berücksichtigt./mis/eas/fba