Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Der DAX dürfte die jüngsten Rally-Gewinne am Mittwoch verteidigen und sich oberhalb der 17.000er Marke halten. Indikationen lassen auf eine gut behauptete Eröffnung bei gut 17.100 Punkten schließen, 0,2 Prozent über dem Schlussstand vom Dienstag. Auch der Euro-Stoxx-50 dürfte gut behauptet starten. Am Anleihemarkt tut sich ebenfalls wenig.

"Trotz schwierigem Makro-Umfeld hält sich der DAX exzellent", sagt Thomas Altmann von QC Partners und weiter: "Bislang scheinen die Anleger keine Anzeichen von Höhenangst zu verspüren". Kleine Rücksetzer würden sofort als Kaufgelegenheit genutzt, vor allem von denen, die den starken Jahresbeginn verpasst hätten und jetzt in den Markt wollten oder müssten.

Viel mehr als eine gut behauptete Tendenz ist laut Marktteilnehmern aber erst einmal auch nicht zu erwarten, weil der Markt auf die Zahlen von Nvidida wartet, die nach Börsenschluss in den USA veröffentlicht werden. "Die Märkte sind weltweit auf die neuen Quartalsdaten von Nvidia fixiert", so ein Beobachter. Ein Überbieten der Analystenerwartungen sei quasi Pflicht, weil die Rally der Technologierwerte um das Thema KI auch das Rückgrat der Aufwärtsbewegung insgesamt an den US-Börsen sei, denn das Thema KI strahle auch auf viele andere Bereiche der Industrie aus. Eine Enttäuschung bei Nvidia dürfte daher für Druck sorgen.

Am Abend gibt es mit dem Fed-Protokoll der jüngsten Sitzung noch ein weiteres Thema. Marktteilnehmer erhoffen sich wie üblich Erkenntnisse über Termine für Zinssenkungen. Unterdessen läuft die Berichtssaison weiter. Dazu wird die Bundesregierung ihre Jahresprojektion für die Wirtschaft abgeben, Gutes wird hier nicht erwartet. Wirtschaftsminister Robert Habeck wird nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent ankündigen, im Herbst war er noch von 1,3 Prozent ausgegangen, zuvor noch von 1,8 Prozent.


 
 Schlechte Vorlage für Symrise und Givaudan von IFF 

Keine gute Vorlage für Symrise oder Givaudan sehen Händler in den Quartalszahlen von International Flavors & Fragrances (IFF). Der US-Konkurrent verdiente deutlich weniger als von Analysten erwarten. Der Umsatz entwickelte sich zäher als erhofft, dazu gibt es Druck auf die Preise. IFF halbiert zudem die Quartalsdividende. Nachbörslich auf Nasdaq.com ging es für die Aktie um 7,7 Prozent abwärts, Symrise werden im Spezialistenhandel 2,8 Prozent niedriger gesehen.

Auch Fresenius (-0,9%) notieren vorbörslich etwas schwächer. Allerdings kommentieren Händler die Geschäftsentwicklung dennoch positiv. Operativ sei das Gesundheitsunternehmen wieder auf Kurs. Während der Umsatz zum Vorjahresquartal um 5 Prozent stieg, legte der operative Gewinn sogar um 13 Prozent zu und damit deutlich stärker als im Konsens mit 6 Prozent erwartet. Dass am Ende ein Nettoverlust ausgewiesen wurde, dürfte nur kurz auf den Kurs drücken, erwartet ein Händler. Dies sei nur bilanztechnisch bedingt und wegen der Dekonsolidierung von FMC erwartet worden. Dazu seien der Ausblick und die erhöhten Kostensparziele gut.

Compugroup Medical liegen in der Vorbörse knapp 3 Prozent im Plus. Das Unternehmen hat eine Verdopplung der Dividende angekündigt. "Wichtig ist, dass das eine dauerhafte Änderung der Ausschüttungspolitik sein soll", kommentierte ein Händler. Die Dividende soll für 2023 auf 1,00 nach 0,50 Euro steigen.


 HSBC leidet unter Problemen in Hongkong und China 

HSBC leidet offensichtlich zunehmend unter den Problemen am chinesischen Immobilienmarkt und dem politisch bedingten Rückzug internationaler Investoren aus Hongkong. Das Jahr 2023 verlief zwar noch gut, das vierte Quartal bremste aber bereits stark. Rückstellungen und Einmaleffekte sorgten da für einen Nettoverlust. Die britisch-asiatische Bank kündigte außerdem an, für bis zu 2 Milliarden Dollar eigene Aktie kaufen zu wollen. In Hongkong geht es für den Kurs um rund 3 Prozent nach unten.


 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:09   % YTD 
EUR/USD           1,0810        +0,0%     1,0810     1,0820   -2,1% 
EUR/JPY           162,21        +0,1%     162,10     162,11   +4,2% 
EUR/CHF           0,9527        -0,1%     0,9533     0,9524   +2,7% 
EUR/GBP           0,8564        -0,0%     0,8564     0,8551   -1,3% 
USD/JPY           150,06        +0,1%     149,96     149,84   +6,5% 
GBP/USD           1,2623        +0,0%     1,2623     1,2652   -0,8% 
USD/CNH           7,1907        -0,2%     7,2016     7,2016   +0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        51.561,56        -1,3%  52.221,50  51.772,46  +18,4% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          77,24        77,04      +0,3%      +0,20   +6,7% 
Brent/ICE          82,50        82,34      +0,2%      +0,16   +7,2% 
GAS                       VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF          23,95        23,63      +1,4%      +0,32  -26,6% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.030,44     2.024,34      +0,3%      +6,10   -1,6% 
Silber (Spot)      23,17        23,03      +0,6%      +0,15   -2,5% 
Platin (Spot)     909,25       910,50      -0,1%      -1,25   -8,3% 
Kupfer-Future       3,87         3,87      +0,1%      +0,00   -0,6% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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February 21, 2024 02:13 ET (07:13 GMT)