Zürich (awp) - Die Swisscom-Aktien notieren im Donnerstags-Handel mit Abgaben. Der Telekom-Konzern hat ein solides Semesterergebnis vorgelegt und die Erwartungen auf allen Ebenen leicht übertroffen. Die Analysten geben sich denn auch grundsätzlich zufrieden. Möglicher Grund für die Kursabgaben sind die eher verhaltenen Aussagen von CEO Urs Schäppi zur Konkurrenzsituation.

Kurz nach Mittag notieren Swisscom 0,4 Prozent tiefer auf 456,20 Franken und lösen sich damit von den Tiefständen im frühen Handel (Tagestief 454,90). Der Gesamtmarkt gewinnt zur gleichen Zeit 0,4 Prozent.

Insgesamt werden die von Swisscom für das erste Semester vorgelegten Zahlen von den Analysten wohlwollend kommentiert. So sprechen die Analysten von JPMorgan Cazenove und Julius Bär stellvertretend für die Meinung am Markt von "soliden" Resultaten.

Swisscom hat die Konsensschätzungen auf allen Stufen übertroffen. Beim Umsatz half vor allem die erneut gute Leistung der italienischen Tochter Fastweb. Dies - zusammen mit den fortgesetzten Einschnitten auf der Kostenseite - wirkte sich auch positiv auf den Betriebsgewinn aus.

Die UBS sieht denn auch ein solides Momentum von Swisscom und lobt explizit die weiteren Kosten-Fortschritte. Auch für die ZKB war die bereinigte Kostenentwicklung im zweiten Quartal wie bereits im ersten Jahresviertel hilfreich.

Wie erwartet zeigten sich in der Schweiz noch kaum Auswirkungen von der Preisoffensive des Wettbewerbers Salt, schreibt Vontobel. Allerdings sei dies von den meisten Analysten wohl auch so erwartet worden, schränkt JPMorgan Cazenove ein. Mit Blick nach vorne bleiben für Vontobel Bündelangebote sowie Innovationen die hauptsächlichen Wachstumstreiber. Allerdings dürften diese die negativen Auswirkungen der strukturellen Trends sowie der sinkenden Preise nur teilweise aufwiegen.

Aufgrund des Semesterabschlusses hatten die meisten Marktteilnehmer mit einer positiven Kursreaktion gerechnet. Als möglichen Grund für die Kursschwäche ortet man am Markt die eher verhaltenen Aussagen des CEO zur weiteren Entwicklung in Italien. Sein Unternehmen spüre dort einen kleinen "Illiad-Effekt", räumt der Swisscom-Chef an einer Telefonkonferenz ein. Zudem seien defensive Titel wie Swisscom im heutigen Börsenaufschwung nicht gefragt, hiess es im Markt.

gab/uh