Zürich (awp) - Die Aktien von Swisscom büssen am Mittwoch in einem schwachen Markt überdurchschnittlich an Wert ein. Händler verweisen auf die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, wonach der Telekomkonzern den Ausbau des Glasfasernetzes stoppen muss.

Die Swisscom-Aktien notieren um 10.45 Uhr um 2,0 Prozent tiefer auf 532,20 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI verliert mit -1,1 Prozent deutlich weniger.

Swisscom muss den Ausbau des Glasfasernetzes vorerst stoppen, nachdem das Bundesverwaltungsgericht die von der Wettbewerbskommission angeordneten vorsorglichen Massnahmen bestätigt hat. Laut dem am Dienstagabend veröffentlichten Urteil ist die Strategie von Swisscom zum Ausbau des Glasfasernetzes mit einer neuen Technologie ein missbräuchliches Verhalten eines marktbeherrschenden Unternehmens. Swisscom weiche gemäss den Erwägungen des Bundesverwaltungsgericht vom Glasfaserstandard ab, der ein Vierfaser-Modell vorsieht und auf das sich Unternehmen im Telekommunikationsbereich vor Jahren geeinigt hatten.

Dies sorge zwar für etwas Unsicherheit am Markt, sagt ein Händler. Doch dürfte sich diese bald wieder legen. Swisscom habe sich in den vergangenen Wochen, in denen der Gesamtmarkt massiv an Wert verloren hat, als einziger SMI-Wert als Fels in der Brandung erwiesen. Zudem sei das Urteil ja noch nicht rechtskräftig und Swisscom werde dagegen vorgehen.

Swisscom dürfte in der Schweiz die rund 1,6 Milliarden Franken Investitionen ins Netz pro Jahr aufrechterhalten. "Sollte der Netzausbau nur mit dem Vierfasermodell erlaubt sein, dürften die Kosten für den Ausbau leicht höher ausfallen. Der Ausbau dürfte dann mit denselben Ausgaben leicht verzögert voranschreiten", heisst es bei der ZKB.

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