Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

DIGITALER WANDEL: In der Schweiz ist jede vierte Stelle oder rund eine Million Arbeitsplätze von der Digitalisierung und Automatisierung bedroht. Dies zeigt eine umfassende Studie über den technologischen Wandel im Schweizer Arbeitsmarkt der Unternehmensberatung McKinsey, aus der die "NZZ am Sonntag" berichtet. Demnach fielen in den Branchen Detailhandel und Industrie sowie im Finanzsektor die meisten Jobs weg. Die Studie rechnet allerdings relativ optimistisch, dass bis 2030 rund 800'000 neue Stellen geschaffen werden. So steige etwa der Bedarf an IT-Spezialisten rasant. (NZZaS, S. 1, 28; siehe auch separaten Bericht)

FLUGHAFEN ZÜRICH: Beim Flughafen Zürich laufen die Geschäfte nach Plan. Wie CEO Stephan Widrig im Interview mit "Finanz und Wirtschaft" bekräftigt, hat das Wachstumsziel von 6 Prozent weiterhin Bestand. Gleichzeitig stellt der Manager aber klar, dass sich dieses Tempo langfristig kaum halten lasse. So gehe er bei einer Zehnjahresprognose davon aus, dass die Passagierzahl jährlich um 3 Prozent und die Flugbewegung um 1,5 Prozent wachsen werde. Mit Blick auf das Immobilienprojekt The Circle wird Widrig etwas konkreter als noch im August. Hier werde man in Kürze die Mieterschaft für weitere rund 10'000 Quadratmeter Bürofläche bekannt geben. (FuW, S. 1,5,6; siehe auch separate Meldung)

LANDIS+GYR: Der Stromzähler Landis+Gyr sieht sich mit einer steigenden Zahl kritischer Stimmen konfrontiert. Doch nicht nur das. Wie es in einem Bericht bei "Finanz und Wirtschaft" heisst, seien auch die Erfolgszahlen des Unternehmens zu hinterfragen. So habe das Unternehmen den freien Cashflow als zentralen Massstab für die Leistung bestimmt. Wie das Blatt nun schreibt, gebe es Hinweise, dass der letztlich ausgewiesene freie Cashflow von 87,5 Millionen US-Dollar von Ende März wegen "eines unerwähnten Einmalfaktors" über der Zielspanne lag. Dieser Faktor könne durch die unterschiedlichen Servicevertragsmodelle von Landis+Gyr verursacht worden sein, vermutet das Blatt weiter. (FuW, S. 6)

SCHWEIZERISCHE POST: Die Suche nach einem neuen Chef für die Schweizerische Post gestaltet sich laut Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller schwierig. Wie er Interview mit der "NZZ am Sonntag" erklärt, fragen sich viele Interessenten, ob sie diesen medialen und politischen Druck aushalten wollen. Ein weiteres Thema sei die Höhe des Lohnes. Die Vorgabe des Bundes liege bei höchstens 1 Million Franken pro Jahr. Darüber hinaus bringt der VR-Präsident das Thema der Dividendenzahlungen an den Bund auf die Agenda und fordert, dieses neu zu diskutieren. Auch eine Überprüfung der Finanzziele, die der Bund der Post vorgibt, fordert Schwaller ein. (NZZaS, S.27)

AIA: Die Praxis der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) beim automatischen Informationsaustausch wirft laut "SonntagsZeitung" (SoZ) Fragen auf. So sei die Praxis der ESTV umstritten, bei Amtshilfeverfahren mit den USA nicht nur die Namen von Steuersündern mitzuliefern, sondern auch jene von Tausenden Bankmitarbeitern, Rechtsanwälten und Vermögensverwaltern. Dieses Verfahren wurde nun durch eine Verfügung von SVP-Bundesrat Ueli Maurer geschützt. Sie liegt der SoZ vor. Darin hiesst es demnach zur Begründung, die USA wollten die Namen und Amtshilfeverpflichtung der Schweiz habe eine "grosse aussenpolitische Bedeutung". (SoZ, S. 35)

SWISSCOM: Der staatlich kontrollierte Telekomkonzern erntet Kritik von seinen Konkurrenten. Wie die "Schweiz am Wochenende" berichtet, vermuten Wettbewerber des Konzerns, dass dieser beim Glasfaserausbau ausserhalb der urbanen Zentren Subventionen auch dann einfordert, wenn der Ausbau rentabel wäre. Die Swisscom selbst weist laut Bericht den Vorwurf von sich und betont, nur in Ausnahmefällen Zuschüsse von Gemeinden zu bekommen. (SaW, S. 1,2,3)

SBB: Die SBB planen offenbar massive Auslagerungen. Wie die "Schweiz am Wochenende" berichtet, soll die Hälfte der Firmen, die im Auftrag der SBB Gleise erneuern, bis 2025 als Generalunternehmer die volle Verantwortung für ihre Arbeit übernehmen. Bisher waren es 6 Prozent. Die Gewerkschaft SEV befürchtet den Verlust von 200 Stellen. Die SBB wiederum schrieb in einer Stellungnahme, dass kein Stellenabbau geplant sei. Denn: Das Auftragsvolumen bleibe gleich. Die externen Firmen sollen wie bisher für die Erneuerung von 100 Kilometer Fahrbahn eingesetzt werden. Im letzten Jahr erneuerte die SBB insgesamt 212 Kilometer. (SaW, S. 1,2,3; siehe auch separate Meldung)

INVALIDENVERSICHERUNG IV: Der Verzicht auf den Einsatz von Detektiven macht sich laut den Zeitungen "Ostschweiz am Sonntag" und "Zentralschweiz am Sonntag" bei der Invalidenversicherung IV bemerkbar. So konnte die IV-Stelle des Kantons Bern im ersten Semester 2018 gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres nur noch halb so viele Missbrauchsfälle aufdecken. Das geschätzte Einsparvolumen an Rentenleistungen sei deshalb von ursprünglich 5,6 auf 2 Millionen Franken gesunken. Auch in anderen Kantonen seien solche Effekte aufgrund des Überwachungsstopps zu beobachten, berichten die Zeitungen.