Zürich (awp) - Der Streit um den Kontrollwechsel bei Swiss Steel (ehemals Schmolz + Bickenbach, S+B) von Liwet zur Beteiligungsgesellschaft Bigpoint von Martin Haefner vom vergangenen Frühjahr geht in eine neue Runde. Die Aktionäre Walter Bucher und Roland Wismer haben eine Interessengemeinschaft gegründet und fordern andere Minderheitsaktionäre dazu auf, sich ihnen anzuschliessen.

Konkret ruft die "Interessengemeinschaft der unzufriedenen Kleinaktionäre der Swiss Steel" die anderen Aktionäre dazu auf, bei der Übernahmekommission (UEK) eine Anzeige zu erstatten, respektive die Abgabe eines Pflichtangebots durch Martin Haefner zu fordern, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst.

Verlangt wird, dass Haefner allen Aktionären ein Angebot zum Preis von 0,45 Franken pro Aktie unterbreitet. Angaben dazu, welchen Anteil die vertretenen Aktionäre halten, machte die IG nicht.

Zudem wehrt sich die Interessengemeinschaft gegen mögliche Pläne einer erneuten Kapitalerhöhung bei Swiss Steel. Das Unternehmen habe in seinem jüngsten Quartalsbericht betont, derzeit keine finanziellen Mittel zu benötigen. Eine erneute Kapitalerhöhung würde einzig dem Zweck dienen, dass Haefner seine Position zulasten der Minderheitsaktionäre weiter ausbaut, so die Interessengemeinschaft weiter.

Im vergangenen Dezember war Haefner über eine Kapitalerhöhung zum grössten Aktionär der damals in finanziellen Schwierigkeiten steckenden S+B aufgestiegen. Zudem hatte er im Januar die gegen eine Befreiung vom Pflichtangebot klagende Gründerfamilie zum Preis von 45 Rappen pro Aktie herausgekauft, während der Aktienkurs rund 22 Rappen betrug.

Am Ende stieg der Anteil von Bigpoint am Unternehmen von zuvor rund 10 Prozent auf knapp 50 Prozent an. Weitere rund 25 Prozent am Stahlhersteller hält die Liwet-Holding, die vom russischen Investor Viktor Vekselberg kontrolliert wird.

Aktuell notieren Swiss Steel bei 20,2 Rappen.

yr/tv