BERLIN (Dow Jones)--Der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, rechnet nach der Hochwasser-Katastrophe mit einem Rekordschaden. "Kurzfristig zeichnet sich ab, dass sich 2021 zu einem der schadenträchtigsten Jahre seit 2013 entwickeln könnte. Damals lag der versicherte Schaden bei 9,3 Milliarden Euro", sagte Asmussen der Rheinischen Post. "Wenn es nicht gelingt, die Erderwärmung unter dem Zwei-Grad-Ziel des Pariser Klimagipfels zu halten, dann werden wir etwa die Versicherung von Naturgefahren nicht in der bestehenden Form fortführen können", warnte er.

Asmussen wies darauf hin, dass viele Gebäude in Deutschland nicht gegen Elementarschäden wie Starkregen abgesichert seien. "Selbst in der höchsten Risikozone ist in Deutschland jedes vierte Haus gegen Hochwasser versichert", sagte er. Nahezu alle Hausbesitzer in Deutschland konnten sich aber gegen Naturgefahren versichern und würden dies auch weiterhin können. Eine Pflichtversicherung lehnt er dagegen ab. "Eine Pflichtversicherung ist nicht unbedingt eine nachhaltige Antwort auf die vor uns liegenden Herausforderungen", sagte er. Es mangele nicht an Angeboten für Versicherungsschutz, sondern "vielerorts eher an einem verantwortungsvollen Umgang mit Naturgefahren".

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/cbr

(END) Dow Jones Newswires

July 20, 2021 03:04 ET (07:04 GMT)