ZÜRICH (dpa-AFX) - Der schweizerische Rückversicherer Swiss Re hat trotz hoher Katastrophenschäden in den ersten drei Quartalen überraschend einen Milliardengewinn erzielt. Der Überschuss betrug 1,26 Milliarden US-Dollar (1,1 Mrd Euro) nach einem Verlust von 691 Millionen ein Jahr zuvor, wie der Rivale der Munich Re am Freitag in Zürich mitteilte. Damit schnitt das Unternehmen deutlich besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Der Kurs der Swiss-Re-Aktie sprang um fast vier Prozent in die Höhe, am Nachmittag lag das Papier immer noch mit knapp drei Prozent im Plus bei 88,14 Schweizer Franken und war damit Spitzenreiter im schweizerischen Leitindex SMI.

Seit dem Jahreswechsel steht damit ein Kursplus von gut fünf Prozent zu Buche. Allerdings ist das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie immer noch ein gutes Stück entfernt: Im Februar 2020 war das Papier zeitweise noch zu mehr als 117 Franken gehandelt worden.

Die Zerstörungen durch Naturkatastrophen wie Hurrikan "Ida" in den USA und Tief "Bernd" in Europa kosteten den Konzern in den ersten neun Monaten des Jahres insgesamt rund zwei Milliarden Dollar. Dennoch schrieb Swiss Re im Schaden- und Unfallgeschäft und im Direktgeschäft mit Industriekunden schwarze Zahlen. Die vielen Corona-Toten vor allem in den USA zogen die Leben- und Kranken-Sparte allerdings ins Minus. Hier summierten sich die coronabedingten Schäden auf rund 1,2 Milliarden Dollar.

Die verdienten Nettoprämien und Honorareinnahmen stiegen in den ersten neun Monaten im Jahresvergleich um sechs Prozent auf fast 32 Milliarden Dollar. Swiss-Re-Chef Christian Mumenthaler zeigte sich mit Blick auf den Rest des Jahres und auf 2022 zuversichtlich. Die Branche hofft zum Jahreswechsel auf steigende Preise für Rückversicherungsschutz - auch angesichts der zuletzt hohen Schäden./stw/tav/he