Zürich (awp) - Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re stehen am Freitag in einem schwächeren Gesamtmarkt ebenfalls unter Druck. Wie erwartet gelang dem Konzern nach dem stark von Corona belasteten letzten Jahr in der ersten Jahreshälfte 2021 die Rückkehr in die Gewinnzone. Mit dem Gewinn wurden die Erwartungen übertroffen.

An der Börse büsst die Aktie dennoch an Terrain ein. Gegen 09.35 Uhr fällt der Kurs um 1,0 Prozent auf 83,90 Franken zurück, nachdem die Titel noch mit leichten Kursgewinnen in den Handel gestartet waren. Der Gesamtmarkt gibt gemessen am Leitindex SMI aktuell um 0,44 Prozent nach.

Im Vorfeld der Zahlenpublikation hatten die Swiss Re-Papiere allerdings von Ergebnishoffnungen getragen an Wert gewonnen. Zudem würden Aktien von Rückversicherern während der Hurrikansaison selten gut performen, erklärt Simon Foessmeier von der Bank Vontobel.

Die Gefahr, dass kräftige Hurrikane auf die US-Ostküste treffen und für die Versicherungsbranche hohe Schadensbelastungen auslösen, bleibt noch bis im Spätherbst bestehen. Den Höhepunkt erreicht die Hurrikansaison in der Regel in den Monaten August und September.

Die Ergebnishoffnungen hat Swiss Re mehr als erfüllt. Der Rückversicherer habe zum ersten Halbjahr sehr gute Ergebnisse vorgelegt, insbesondere in der Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C) und der Erstversicherung Corporate Solutions, hält Foessmeier fest.

Und auch ZKB-Experte Georg Marti zeigt sich vom Zahlenausweis überzeugt: Das erste Halbjahr habe die Gruppe trotz umfangreicher Grossschäden deutlich besser als erwartet abgeschlossen. Insbesondere an der Preisfront und mit den technischen Ergebnissen seien Erfolge erzielt worden. Zudem könne Swiss Re auf eine anhaltend solide Kapitalbasis bauen.

Für Jefferies-Analyst Philip Kett steht der Turnaround beim einstigen Sorgenkind Corporate Solutions im Vordergrund. Da würden die in der Vergangenheit eingeleiteten Massnahmen Wirkung zeigen. Für leise Enttäuschung unter Analysten sorgt derweil der Verlust in der Lebensrückversicherung. Dort musste Swiss Re noch hohe Kosten zur Coronapandemie verbuchen.

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