Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

AXPO I: Die in die Kritik geratenen Chefs des Stromkonzerns Axpo erhalten im Notfall gemäss CEO Christoph Brand keine Boni. "Wir haben in der Geschäftsleitung gemeinsam beschlossen, auf Bonuszahlungen zu verzichten", sagte Brand der "Sonntagszeitung". Derweil will er am umstrittenen Handelsgeschäft festhalten. Der Bereich Trading und Sales habe in der letzten Halbjahresperiode eine Milliarde Franken Ebit-Gewinn beigesteuert. "Niemand in der Branche hat es für möglich gehalten, dass die Preise in diesem atemberaubenden Tempo und auf diese Höhen steigen", sagte er im Gespräch mit dem "Sonntagsblick". (SoZ, S. 38, Sonntagsblick; siehe separate Meldung)

AXPO II: Politiker von links bis rechts kritisieren in der "Sonntagszeitung" das Geschäftsmodell der Axpo - insbesondere den Handel mit Strom. "Aufgabe der Stromkonzerne ist es, die Wirtschaft und Bevölkerung mit bezahlbarem, erneuerbarem Strom zu versorgen. Und nicht, an der Börse zu spekulieren", sagte SP-Co-Präsident Cédric Wermuth. Er verlangt einen generellen Umbau des Strommarktes. Dazu gehört, dass Firmen wie der Axpo der "kurzfristige, rein spekulative Stromhandel verboten werden muss". Auch der Zürcher FDP-Ständerat Ruedi Noser findet das Handelsgeschäft der Axpo spekulativ und viel zu gross. "Die Axpo wurde sinnentleert", sagte SVP-Regierungsrat Heinz Tännler. (SoZ, S. 37)

AXPO III: In Bern ist der Ärger gross, dass der Bund die kantonale Stromversorgungsfirma Axpo retten muss: "Das ist Schönwetterföderalismus in Reinkultur", sagte Mitte-Energiepolitiker Stefan Müller-Altermatt zur "NZZ am Sonntag". Die SVP fordert gar eine Sondersession. "Die Kantone haben jahrelang Dividenden kassiert, aber nehmen dann ihre Verantwortung nicht wahr", kritisiert FDP-Energiepolitiker Matthias Jauslin. Auch die Aufsichtskommission Elcom zeigt sich wenig erfreut: "Der Rettungsschirm ist in der derzeit kritischen Situation zwar ein nötiges Instrument zur Stabilisierung, doch kann der Bund nicht dauerhaft als Versicherer der Stromkonzerne auftreten", so Geschäftsführer Urs Meister. (NZZaS, S. 10/11)

BKW: Der Verwaltungspräsident des Berner Energiekonzerns BKW, Roger Baillod, sieht für die Energiewende "unter den gegebenen Voraussetzungen schwarz". Die Verfahren bei der Erstellung neuer Anlagen dauerten viel zu lange. Das sagte Baillod gegenüber in einem Interview mit dem "Bieler Tagblatt" vom Samstag. (Bieler Tagblatt, siehe separate Meldung)

SWISSCOM: Die Telekomanbieterin Swisscom könnte im Fall eines Strommangels im Winter ihre Dienste mittels Generatoren rund 72 Stunden lang aufrecht erhalten. Danach müssten diese mit neuem Treibstoff versorgt werden, sagte Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann im Interview mit den "CH Media"-Zeitungen. (Schweiz am Wochenende, S. 12/13; siehe separate Meldung)

FINANZBRANCHE: Ex-UBS-CEO Sergio Ermotti sieht keinen zwingenden volkswirtschaftlichen Nutzen in zwei Grossbanken wie UBS und Credit Suisse. Auch 24 Kantonalbanken brauche die Schweiz nicht, sagte der heutige Präsident des Rückversicherers Swiss Re der "NZZ am Sonntag" im Interview. (NZZaS, S. 25/27; siehe separate Meldung)

ABB: ABB-Präsident Peter Voser spricht sich im Interview mit den "CH-Media"-Zeitungen gegen neue AKW aus. Er ist aber dafür, dass die bestehenden AKW länger laufen gelassen werden, solange sie sicher sind. Voser äusserte sich auch zum Entscheid der ABB-Aktionäre, das Turboladergeschäft abzuspalten und an die Börse zu bringen. (Schweiz am Wochenende, S. 24/25; siehe separate Meldung)

ENERGIEPREISE: Der Preisüberwacher Stefan Meierhans hat im Interview mit der Westschweizer Zeitung "Le Matin Dimanche" Vorschläge zum Senken der Strompreise gemacht. So könnte der Bundesrat die Netznutzungstarife anpassen und auf die Abgaben an die Gemeinwesen einwirken. Diese beiden Massnahmen könnten den Strompreis bis zu 10 Prozent senken. ("Le Matin Dimanche"; siehe separate Meldung)

mk/