ZÜRICH (Dow Jones)--Mit Abgaben hat der schweizerische Aktienmarkt am Freitag den Handel beendet. Händler sprachen von einem insgesamt ruhigen Wochenausklang. Erneut stand vor allem die Berichtssaison im Fokus. Wachstumsdaten aus Europa für das erste Quartal bewegten nicht. Für die Eurozone stand ein Minus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal, die Prognosen waren aber von minus 0,8 Prozent ausgegangen. In Deutschland war das BIP dagegen schlechter. Martin Moryson, Chefvolkswirt der DWS für Europa, hält die deutsche Erholung aber nur für vertagt.

Der SMI reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 11.022 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursverlierer und zwei -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 41,66 (zuvor: 42,61) Millionen Aktien.

Spitzenreiter im SMI waren Swiss Re (+2,9%). Besser als erwartet seien die Zahlen für das erste Quartal ausgefallen, hieß es. Die Rückkehr in die Gewinnzone habe man erwartet, nicht unbedingt aber in diesem Umfang. Dank eines deutlicheren Anstiegs der Nettoprämien legte auch der Gewinn stärker zu. Da zukünftig die Kosten durch Corona-Schäden nachlassen sollten, dürfte der Markt auf einen beschleunigten Gewinnanstieg im Jahresverlauf setzen.

Die Schindler-Aktie verlor 4,4 Prozent trotz überzeugender Quartalszahlen. Als "eigentlich gut" wurden die Zahlen des Aufzugherstellers im Handel bezeichnet. Schindler konnte den Umsatz im ersten Quartal um 6,3 Prozent und die Auftragseingänge sogar um 8 Prozent erhöhen. Damit erreichen Auftragseingang, Umsatz und EBIT ungefähr die Werte des ersten Quartals 2019 vor der Pandemie, so das Unternehmen. Beim Ausblick zeigte sich das Unternehmen jedoch vorsichtig.

Die Aktie der Versandapotheke Zur Rose fiel um weitere 5,6 Prozent. Schon am Vortag hatten die Papiere unter Druck gestanden. Hier wurde zur Begründung auf Verzögerungen beim E-Rezept verwiesen. Das elektronische Rezept sei essentiell für die Anlagestory von Online-Apotheken, hieß es von der Bank of America (BoA). Die Markteinführung in Deutschland stehe bevor, doch verzögere sie sich. Drei Monate Verspätung bedeuteten zwar kurzfristig kleine Umsatzeinbußen, reduzierten aber möglicherweise Umsetzungsrisiken, die mit der Einführung verbunden seien.

Mit Abgaben zeigten sich auch die Bankenwerte Credit Suisse (-1,1%) und UBS (-1,4%). Hier habe es Gewinnmitnahmen im gesamten Sektor gegeben, so ein Händler. "Das Kurstreiber-Thema mit dem Auflösen von Risikovorsorgen ist wohl hinreichend eingepreist und überrascht keinen mehr", so der Teilnehmer.

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DJG/ros/sha

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April 30, 2021 11:48 ET (15:48 GMT)