Zürich (awp) - Die Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site (SPS) weitet ihr Retailgeschäft aus. Das zum Unternehmen gehörende Warenhaus Jelmoli wird ab 2019 neu auch am Flughafen Zürich präsent sein. SPS verspricht sich vom zusätzlichen Standort innerhalb des in der Bauphase steckenden Grossprojekts "The Circle" hohe Besucherfrequenzen für die Warenhausgruppe sowie eine Stärkung des Geschäftsbereichs Retail.

"Der Standort am Flughafen ist aus unserer Sicht hoch attraktiv", sagte SPS-CEO René Zahnd am Mittwoch an der Medienkonferenz. Auch die Nähe zum Mutterhaus in Zürich sei ein Vorteil, da die Synergieeffekte im Einkauf und in der Geschäftsleitung damit optimal zum Tragen kämen. Die Expansion der Warenhausgruppe sei für SPS auch ein Bekenntnis zu den immobiliennahen Geschäftsfeldern.

ERGÄNZUNG ZUM MUTTERHAUS

Gemäss dem bereits in der vergangenen Woche kommunizierten Mietvertrag wird Jelmoli im "Circle" auf 2'100 Quadratmetern in drei zentralen "Brand Houses" vertreten sein. Zusätzlich werden auf rund 200 Quadratmetern interaktive "Shoppertainment"-Elemente realisiert und luftseitig auf einer Fläche von mehr als 400 Quadratmetern Shop-in-Shop Konzepte umgesetzt.

Jelmoli betreibt im sogenannten "Glaspalast" an der Zürcher Bahnhofstrasse bereits Ladenflächen auf insgesamt 30'000 Quadratmetern. Den Wert der Immobilie beziffert SPS auf 808 Mio CHF, womit sie innerhalb des Portfolios von 9,9 Mrd CHF ein grosses Gewicht einnimmt.

Im ersten Halbjahr 2016 resultierte für Jelmoli bei einem Betriebsertrag von knapp 70 Mio CHF auf Stufe EBIT ein Verlust von etwa 8 Mio CHF. "Wir hoffen mit der Ergänzung die Profitabilität verbessern zu können", sagte Zahnd dazu. Das operative Betreiben des Retailgeschäfts lohne sich aus Sicht von SPS durch den Erfahrungsgewinn für andere Liegenschaften.

'THE CIRCLE' AUF KURS

Die Bauarbeiten am Grossprojekt "The Circle" schreiten derweil planmässig voran. Die ersten zwei Bauetappen sollen in drei Jahren abgeschlossen sein. "Mit dem neuen Ankermieter Jelmoli liegt die Vorvermietungsquote für beide Etappen bei rund 50%", sagte Stefan Gross, Chief Commercial Officer beim Flughafen Zürich. Bereits neu von insgesamt 25 Brandshops seien vermietet, was drei Jahre vor Bauende ein "sehr guter" Wert sei.

Bereits als Mieter bekannt sind das Universitätsspital Zürich, die Hotelkette Hyatt, das Modehaus Grieder, Swatch, Caviar House & Prunier und der Reise-Einzelhändler Dufry. Im kommenden Jahr werde dann auch die Suche nach Mietern für die Gastronomiebetriebe intensiviert, hiess es.

Etwas schwieriger gestaltet sich derweil die Suche nach Mietern für die Büroflächen. "Der Büromarkt bleibt anspruchsvoll und die Mietstände haben noch nicht den gewünschten Stand erreicht", so Gross weiter. Allerdings sei er mit Blick auf die fortschreitenden Bauaktivitäten auch in dieser Hinsicht weiterhin zuversichtlich.

Im Endausbau soll das Dienstleistungscenter am Flughafen Zürich über eine vermietbare Nutzfläche rund 180'000 Quadratmetern verfügen. Die Investitionskosten für das Grossprojekt betragen rund 1 Mrd CHF. Die Flughafen Zürich AG und die Swiss Life AG bilden eine Miteigentümerschaft, woran die Flughafen Zürich AG mit 51% und die Swiss Life AG mit 49% beteiligt sind.

cp/an