Zürich (awp) - Das Immobilienunternehmen Swiss Prime Site hat vorzeitig zwei Gebäude des derzeit grössten Projekts verkauft. Der Bau des "Espace Tourbillon" in Genf dauert voraussichtlich bis 2021, und Implenia wurde als Totalunternehmerin beauftragt.

Zwei Gebäude im "Espace Tourbillon" würden voll ausgebaut und schlüsselfertig in den Besitz der Hans-Wilsdorf-Stiftung übergeben, teilt SPS am Dienstag mit. Der Abschluss des Verkaufs wird im August 2017 erwartet. Der Verkauf dieses signifikanten Projektteils von 35'000 Quadratmetern sei ein wichtiger Meilenstein.

Das Grossprojekt "Espace Tourbillon" mit einer Nutzfläche von insgesamt 95'000 Quadratmetern sei gemeinsam mit den Genfer Architekten Brodbeck & Roulet erarbeitet worden. Dazu wurde 2009 das Bauland in der Gewerbezone Plan-les-Ouates ("ZIPLO") erworben.

AUFTRAGSWERT 300 MIO CHF

Implenia sei als Totalunternehmerin mit der Ausführung des Projekts beauftragt worden. Die Überbauung bestehe aus einer Komposition von fünf Gebäuden mit jeweils sieben Ober- sowie drei Untergeschossen. Die Baubewilligung wurde den Angaben nach am 8. Juni rechtskräftig, und der Projektplan sieht den Bau der Immobilien in einer Etappe und bis 2021 vor.

Bei Bedarf und Interesse könne ein weiteres Gebäude veräussert werden. Mit dem Projekt will Swiss Prime Site der Region Genf Raum für 4'000 zusätzliche Arbeitsplätze zur Verfügung stellen.

Implenia selbst beziffert die Bruttobausumme des Grossauftrags - Bau der fünf Gebäude im "Espace Tourbillon" - auf insgesamt rund 300 Mio CHF, wie es in einer separaten Mitteilung vom Dienstag heisst.

VERKAUSERLÖS VON 5-10 MIO

Der Verkauf der zwei Gebäude wird am Markt begrüsst. Die Neuigkeit sei positiv zu bewerten, weil SPS mit dem Verkauf das Vermietungsrisiko reduzieren könne, einen nennenswerten Gewinn erziele, der Projektstart nun abgesichert sei sowie die Attraktivität des Projektes unterstrichen werde, nennt die ZKB in einem Kommentar gleich vier Argumente.

Vontobel schätzt den "willkommenen" Verkaufserlös für das zweite Halbjahr 2017 auf 5 bis 10 Mio CHF. Die Transaktion sei ein Beleg für das "dynamische, proaktive Immobilienmanagement" von SPS.

Gleichzeitig stufte Vontobel allerdings das Rating für SPS auf "Hold" von zuvor "Buy" zurück. Seit der Hochstufung im November 2016 habe SPS eine solide Performance von +12% erzielt und eine hohe Dividendenrendite von 4,5% bezahlt. Nachdem nun das Kursziel von 90 CHF erreicht wurde, glaubt der zuständige Analyst, dass genügend gute Neuigkeiten eingepreist seien. Angesichts des anhaltend schwierigen Markts für Gewerbeimmobilien in den nächsten zwölf Monaten sehe er begrenztes Aufwärtspotenzial.

Mit Blick auf Implenia heisst es zudem von Vontobel: Das neue Projekt werde es erleichtern, die anvisierte Steigerung des Produktionsvolumens in der Schweiz in die Tat umzusetzen. Auch die ZKB wertet den Grossauftrag grundsätzlich positiv. Es gelte aber zu berücksichtigen, dass sich der Bau über vier Jahre hinzieht. Die gesamte Bausumme mache damit 8% des von ZKB erwarteten Konzernumsatzes 2017 aus, beziehungsweise 12% des Schweizer Geschäfts von Implenia.

An der Börse verlieren sowohl SPS (-0,9%) als auch Implenia (-0,3%) im frühen Handel an Wert, während der SPI (+0,2%) leicht fester steht.

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