Zürich (awp) - Die gestiegenen Zinsen haben im laufenden Jahr nicht nur den Aktien und Obligationen zu schaffen gemacht. Auch das Umfeld für Immobilienanlagen hat sich eingetrübt. Mancher Immobilienfonds hat daher bei seinen Kapitalplänen zurückbuchstabiert.

In den vergangenen Jahren habe das Volumen im Fondsbereich inklusive Aktienkapitalerhöhungen bei Immobilienaktiengesellschaften jeweils vier bis sechs Milliarden Franken jährlich betragen, erklärt Anastasius Tschopp, Chef von Swiss-Prime-Site-Sparte Solutions. Wenn es Ende Jahr drei und nicht fünf Milliarden Franken seien, heisse das aber nicht, dass das Geld weg sei. "Ein Teil davon wird mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit später investiert", ist Tschopp überzeugt. Immobilien seien immer noch eine sehr attraktive Anlageklasse.

Börsenkorrektur belastet

Viele kotierte Fonds hätten wegen der Börsenkorrektur derzeit ein grosses Disagio und einige hätten daher die Emissionen verschoben. Viele dieser Fonds hätten in kürzester Zeit hohe Bewertungsabschläge verbucht.

Zudem sei bei manchen Investoren die Aktienquote in ihrer Asset Allocation etwas gesunken. Daher wollten diese nun etwas zuwarten. Viele dieser Investoren dürften aber trotzdem bei dieser oder bei der nächsten Kapitalerhöhung mitmachen, sagt Tschopp.

Nur so viel Kapital aufnehmen wie nötig

Auch SPS Solutions, die dieses Jahr noch bei den Fonds "Investment Fund Commercial" (IFC) und "Akara Swiss Diversity Property Fund" das Kapital erhöhen will, hat kürzlich mitgeteilt, dass der Emissionsbetrag für den Akara Fund neu noch 62 Millionen Franken und nicht mehr wie im August noch mitgeteilt zwischen 100 und 150 Millionen Franken gross werden soll.

CEO Tschopp begründet dies damit, dass in der Zeit zwischen Bekanntgabe der ersten Absichten bis zum Abschluss der Kapitalerhöhung jeweils sehr viel Zeit vergehe. Zudem nehme SPS Solutions jeweils nur so viel Geld auf, wie auch gleich investiert werden könne. "Unsere Pipeline ist so aufgebaut, dass wir 62 Millionen Franken (beim Akara Diversity PK) unmittelbar investieren können." Die Pipeline beider Fonds enthalte sehr interessante Objekte, die bis Ende Jahr noch gekauft werden sollen.

SPS Solutions zuversichtlich

CEO Tschopp äussert sich denn auch zuversichtlich. Das Unternehmen habe 2022 bisher Immobilien im Wert von 1,5 Milliarden Franken dazugekauft und über alle Produkte hinweg insgesamt mehr als 500 Millionen Franken an Kapital aufgenommen und dabei 50 neue Investoren begrüsst.

Tschopp bestätigt daher auch die bisherigen mittelfristigen Ziele für die Gruppengesellschaft von SPS: "Bis 2025 sollen die Assets under Management auf zehn Milliarden Franken steigen und ein Betriebsgewinn (EBIT) von mehr als 50 Millionen Franken resultieren. Für 2022 erwarten wir rund 30 Millionen EBIT", sagte Tschopp.  

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