Zürich (awp) - Die Swiss Life setzt sich für die Zeit bis 2024 hohe Finanzziele und verspricht den Aktionären üppige Dividendenzahlungen. Treiber des Erfolgs bleibt das Gebührengeschäft, das weiter ausgebaut werden soll. An der Börse gewinnt die Aktie der Swiss Life kräftig an Wert.

Mit dem am Donnerstag vorgestellten Strategieprogramm knüpft die Swiss Life an die Entwicklungen der vergangenen Jahre an. Man werde die Kundenbeziehungen vertiefen, die Beraterorganisation ausbauen und nicht zuletzt das Thema Nachhaltigkeit noch stärker verankern, sagte Konzernchef Patrick Frost an einer Videokonferenz anlässlich eines Investorentags.

Als Basis der "substanziell" erhöhten Ziele dient laut Frost das auslaufende Programm, in dem die Vorgaben "erreicht oder gar übertroffen" werden. Primär will die Swiss Life organisch wachsen, darauf beruhen auch die neu gesetzten Ziele. Laut Frost könnte es aber durchaus zu ergänzenden Zukäufen von Asset Managern im Bereich Immobilien kommen.

Weniger traditionelle Lebensversicherungen

In den neuen Plänen setzt der Konzern auf Bewährtes: So soll das Geschäft mit Finanzberatungen, dem Verkauf anlagegebundener Lebensversicherungen oder der Vermögensverwaltung ausgebaut werden. Dagegen nehmen traditionelle Lebensversicherungen mit Zinsgarantien und einem entsprechend höheren Kapitalbedarf immer weniger Platz ein.

Bis 2024 will die Swiss Life mit dem Gebühren (Fees) einbringenden Geschäft einen operativen Gewinn zwischen 850 und 900 Millionen Franken erreichen. Im noch laufenden Programm werden mindestens 600 Millionen Franken angepeilt, was bereits 2020 erreicht wurde.

Das Wachstum im Fee-Geschäft schlägt positiv auf das Gruppenergebnis durch. Daher erhöht die Swiss Life auch die Zielspanne für die Eigenkapitalrendite um zwei Prozentpunkte auf 10 bis 12 Prozent. Und auch das Sparergebnis sowie das Risikoergebnis will die Swiss Life steigern, zumindest im Vergleich zu dem von Corona belasteten vergangenen Jahr.

Mehr Dividende

Am künftigen Erfolg sollen die Aktionäre stärker partizipieren als bislang. Neu werden über 60 Prozent des Gewinns als Dividende ausbezahlt. Aktuell beträgt die Ausschüttungsquote 50 bis 60 Prozent. Zudem startet die Gruppe noch in diesem Jahr ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von einer Milliarde Franken das bis im Mai 2023 läuft.

Die hohen Ausschüttungen finanziert die Swiss Life aus den Barmitteln, die in den kommenden drei Jahren in Höhe von 2,8 bis 3,0 Milliarden Franken von den operativen Einheiten zur Holding fliessen sollen. Wichtig bleibe zudem eine robuste Kapitalquote zum Schweizer Solvenztest (SST) im Bereich von 140 bis 190 Prozent. Zuletzt lag dieser Wert klar über der Marke von 200 Prozent.

An der Börse erhält die Swiss Life für die Ankündigungen zur Strategie Applaus. Insbesondere die Aussicht auf hohe Dividenden und der Aktienrückkauf kamen bei den Investoren gut an, während die weitere Forcierung des Fee-Geschäfts erwartet wurde. Gegen 13 Uhr legt die Aktie in einem etwas fester tendierenden Gesamtmarkt um 3,6 Prozent zu.

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