Zürich (awp) - Die Aktien der Swiss Life sind am Dienstag nach Vorlage der Halbjahreszahlen tiefer in den Handel gestartet. Grund dafür dürften Gewinnmitnahmen sein, denn schliesslich hat die Swiss Life weiter an Ertragskraft gewonnen und die Kassen der Holding weiter aufgefüllt. Das weckt bei Anlegern die Hoffnung auf eine weitere Erhöhung der Dividende.

Gegen 09.20 Uhr büssen Swiss Life an der Börse 0,8 Prozent auf 491 Franken ein, nachdem der Kurs in den vergangenen vier Wochen um beinahe 10 Prozent in die Höhe geklettert war und am gestrigen Montag knapp unterhalb von 495 Franken ein Mehrjahreshoch gesetzt hat. Der Gesamtmarkt gibt derzeit gemessen am SMI um 0,1 Prozent nach.

Die Swiss Life hat im ersten Halbjahr sowohl den Betriebs- als auch den Reingewinn um 15 Prozent gesteigert und damit die Vorgaben der Analysten übertroffen. Auch mit der über der Marke von 200 Prozent liegenden Solvenzquote (SST) überzeugte die Gruppe.

Die Swiss Life habe fürs erste Halbjahr ein insgesamt vorteilhaftes Kennzahlenset ausgewiesen, schreibt ZKB-Analyst Georg Marti in seinem Kommentar. Getragen werde das Resultat von weiteren operativen Fortschritten, wobei sich vor allem das Fee-Geschäft weiterhin sehr gut entwickle und strategisch hohe Bedeutung habe.

Auch Simon Foessmeier von der Bank Vontobel findet lobende Worte. Die Zahlen der Swiss Life seien gut, vor allem wenn man auf die Details schaue. Damit geht Foessmeier auf den Rückgang bei den Prämieneinnahmen ein, der auf die tieferen Einmalprämien bei den Vollversicherungen zurückzuführen sei. Zulegen könne die Swiss Life dagegen im BVG-Geschäft mit den rentableren teilautonomen Lösungen.

Die guten Entwicklungen bezüglich Profitabilität lassen sich im Neugeschäft ablesen. Da habe die Swiss Life die Marge auf 3,1 Prozent von 2,1 Prozent vor Jahresfrist klar verbessert. Und dieser Wert liege auch deutlich über dem Ziel der Gruppe von 1,5 Prozent, so Foessmeier weiter. Zudem schlage die Swiss Life auch mit der Eigenkapitalrendite die eigenen Vorgaben klar.

Einzig beim Eigenkapital schrammte der Lebensversicherer knapp an den durchschnittlichen Analystenschätzungen vorbei. Die SST-Quote liegt jedoch mit 205 Prozent über dem Niveau, welches Experten zufolge Raum für höhere Dividenden zulässt. Konzernchef Patrick Frost liess an einer Telefonkonferenz verlauten, dass man die Voraussetzungen für eine Dividendenerhöhung geschaffen habe.

Dividendenhoffnungen hätten die Titel wohl aber bereits in den vergangenen Wochen in die Höhe getrieben, glauben Händler. Nun dürften Anleger Gewinne mitnehmen.

mk/rw