Zürich (awp) - Der Versicherer Swiss Life publiziert am Freitag, 11. August die Ergebnisse zum ersten Semester 2016. Insgesamt haben vier Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

H1 2016E      
(in Mio CHF)      AWP-Konsens       H1 2015A

Betriebsgewinn         691               692 
Reingewinn             481               493 


Per 30.06.2016
(in Mio CHF)      AWP-Konsens     Per 31.12.2015

Eigenkapital        13'156            12'258 

FOKUS: Analysten rechnen für das erste Semester mit einem deutlich tieferen Prämienvolumen. Grund dafür sind die Eckwerte, welche das Unternehmen zum ersten Quartal veröffentlicht hat. Die entsprechenden Einnahmen lagen 10% unter dem Vorjahresniveau. Das Unternehmen wolle bekanntermassen gewisse Produkte möglichst nicht mehr vertreiben, heisst es in einem Kommentar der ZKB. Dies betreffe vor allem Einmaleinlagen im Einzelgeschäft. Somit ist ein Rückgang bei dieser Kennzahl strategiekonform und aus Profitabilitätsüberlegungen heraus erfolgt.

Steigen sollen auf der anderen Seite die Kommissions- und Gebührenerträge (Fee-Erträge). Das Plus von 3% im ersten Quartal war für manche Experten eine Enttäuschung, wobei das Geschäft vor allem in Frankreich harzte. Die weitere Entwicklung dürfte nun genau unter die Lupe genommen werden. Mit den weniger kapitalintensiven Fee-Erträgen soll gemäss der Strategie die Marge gestützt werden.

Trotz des geringeren Volumens rechnen die Analysten mit mehr oder weniger stabilen Betriebs- und Reingewinnszahlen.

Von Interesse sind ausserdem neue Angaben zu den Restrukturierungsfortschritten. Das Management will bis Ende 2018 die Kosten um 100 Mio CHF senken. Gemessen wird der Erfolg anhand der Eigenkapitalrendite, mit der die Swiss Life um nicht realisierte Kapitalgewinne bereinigt nach wie vor auf einen Wert in der Bandbreite von 8 und 10% abzielt.

ZIELE: Konkrete Jahresziele sind beim Unternehmen Mangelware. Es gibt nur ein Ziel für die Anlagerendite, die im Gesamtjahr bei 3% liegen soll.

Daneben gibt es im Rahmen der Strategie "Swiss Life 2018" verschiedene Mittelfristziele. So will sich das Unternehmen - wie oben erwähnt - auf Geschäfte konzentrieren, die weniger Kapital binden, und so die Gewinnqualität verbessern. Wachstum strebt die Gruppe insbesondere im gebührenbasierten Geschäft (Asset Management, eigene Beraterkanäle etc.) an.

In der neuen Strategieperiode sollen die Aktionäre zudem in den Genuss höherer Dividenden kommen. In Zukunft soll die Pay-Out-Ratio jeweils zwischen 30 und 50% liegen (2015: 31%).

PRO MEMORIA: CEO Patrick Frost sagte im Juni gegenüber der "Finanz und Wirtschaft", es sei wegen der rückläufigen Einnahmen kein Gewinn- und Dividendenrückgang zu befürchten. Er kritisierte ausserdem die Finanzmarktaufsicht Finma mit scharfen Worten: "Es ist völlig absurd, von uns doppelt so viel Kapital wie eine europäische Aufsicht zu fordern. Und es ist absolut unverständlich, dass wir härter angefasst werden als Banken", sagte er. Es sei eine "Zumutung, wie wir reguliert werden".

Die Sparte Asset Managers (SLAM) erhält per Anfang September mit Robin van Berkel einen neuen Head Collective Investments. Er nimmt in dieser neu geschaffenen Funktion auch Einsitz in die Geschäftsleitung des Bereichs, wie die Gesellschaft im Juni mitteilte.

AKTIENKURS: Die Swiss-Life-Papiere vermochten sich zwar in den letzten Wochen vom Jahrestief zu lösen, notieren aber seit Anfang Jahr noch immer rund 16% im Minus.

Hompage: www.swisslife.com

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