Genf (awp) - Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt auch in der Luxusgüterbranche laufend an Bedeutung. Ab dem morgigen Freitag bietet in Genf mit der Messe "RE-Luxury" erstmals ein Event der Kreislaufwirtschaft von Uhren, Schmuck, Mode oder Accessoires eine Bühne. Die Messe läuft bis am Montag.

Initiantin der "RE-Luxury" ist die frühere Chefin der Fondation de la Haute Horlogerie, Fabienne Lupo. Sie war jahrelang für die Organisation des Genfer Uhrensalons zuständig. An der neuen Messe zählen der eCommerce-Riese eBay, Schweizer Uhrenmarken wie Richard Mille oder Zenith oder auch die Uhrenverkaufsplattform Watchbox zu den rund 30 Ausstellern.

Ziel der Messe ist nicht nur der Verkauf von luxuriösen Secondhand-Produkten. Vielmehr stehen auch die Reparatur oder Restaurierung von Luxusgütern im Fokus, wie die Veranstalter festhalten. Sie fordern die Besucher auch dazu auf, wertvolle Stücke vor Ort von Experten bewerten zu lassen und allenfalls zum Weiterverkauf anzubieten.

Secondhand-Luxus wird beliebter

Der Secondhand-Markt hat in der Luxusgüterbranche in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. In dem im Sommer von der Boston Consulting Group (BCG) und dem Comité Colbert erstellten "Luxury Outlook 2022" wird geschätzt, dass dieses Geschäft zuletzt doppelt so schnell wie der Erstverkauf von Luxusgütern gewachsen ist.

Das vor allem von einer jungen Kundschaft getriebene Wachstum dürfte sich fortsetzen: Laut der BCG-Studie könnte das weltweite Marktvolumen im Luxury-Secondhand-Bereich von rund 33 Milliarden Euro im Jahr 2021 bis ins Jahr 2025 auf über 50 Milliarden ansteigen.

Gefragte "Pre-owned"-Uhren

War der Handel jahrelang von Nischenanbietern geprägt, fassen allmählich auch die grossen Marken in diesem Geschäft Fuss. Zum Beispiel bieten vermehrt Schweizer Uhrenmarken und Uhrenhändler unter dem Label "certified Pre-Owned" Zertifikate für den Wiederverkauf von bereits getragenen Uhren an. Vor der Zertifizierung werden die Uhren und Uhrwerke auf den neusten Stand gebracht.

Das Beratungsunternehmen Deloitte schätzt das Marktvolumen für Schweizer Luxusuhren im Secondhand-Geschäft auf rund 20 Milliarden Dollar. Bis 2030 könnte dieser Gebrauchtmarkt auf rund 35 Milliarden zulegen, so Deloitte. Und auch hier zählen Uhren von Prestigemarken wie Rolex, Patek Philippe, Omega oder Audemars Piguet zu den beliebtesten Stücken.

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