Zürich (awp) - Nach der Übernahme von Sunrise durch UPC verschwindet die Sunrise-Aktie von der Schweizer Börse SIX. Die Regulierungsstelle der SIX hat nun die Dekotierung bewilligt.

Der Termin für die Dekotierung müsse noch festgelegt werden, teilte die Regulierungsstelle am Freitag in einem Communiqué mit. Der Zeitpunkt werde spätestens fünf Börsentage vor dem letzten Handelstag an der Schweizer Börse mittels offizieller Mitteilung bekanntgegeben.

Vor einem Monat war die 6,8 Milliarden Franken schwere Übernahme von Sunrise durch UPC abgeschlossen worden. UPC-Besitzerin Liberty Global hatte damals gemeldet, dass sie in Besitz von mehr als 98 Prozent der Sunrise-Aktien sei. Dann wurde das Verfahren zur Zwangsabfindung der restlichen Minderheitsaktionäre (im Fachjargon "Squeeze-out") eingeleitet, deren Aktien für kraftlos erklärt werden.

Der letzte Handelstag werde bestimmt, wenn das Zwangsabfindungsverfahren rechtlich bindend abgeschlossen sei, teilte Sunrise-UPC ihrerseits in einem Communiqué mit. Sunrise wird zur hundertprozentigen Tochtergesellschaft in der Liberty-Gruppe und soll mit UPC zusammengelegt werden.

Zudem hat die SIX-Regulierungsstelle bewilligt, dass der Konzern im Hinblick auf die Dekotierung von zahlreichen Publikationsverpflichtungen einer börsenkotierten Gesellschaft entbunden wird, wie Sunrise-UPC weiter mitteilte. Darunter sind etwa die Verpflichtung für die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2020, die Veröffentlichung von Ad-hoc-Meldungen oder von Managementtransaktionen. Diese Befreiung gilt bis zum 28. April 2021.

Sunrise-Finanzchef Schiller geht

Mittlerweile ist das oberste Management des gemeinsamen Unternehmens Sunrise-UPC ernannt. Zum CEO wurde Sunrise-Chef André Krause bestimmt, zur Vize-CEO und operativen Chefin die ehemalige UPC-Chefin Severina Pascu. Die Übernahme ist der grösste Zusammenschluss in der Schweizer Telekombranche überhaupt.

Nach der Ernennung von Jany Fruytier zum neuen Finanzchef der gemeinsamen Firma nehme der bisherige Sunrise-Finanzchef Uwe Schiller den Hut und werde das Unternehmen Ende März verlassen, heisst es weiter. Er ist seit 1999 beim zweitgrössten Schweizer Telekomkonzern. Bis zu seinem Abgang werde er noch den Jahresabschluss leiten und den Übergang zum neuen Finanzchef Fruytier unterstützen.

Fruytier kommt vom Liberty Global-Konzern. In den letzten vier Jahren war er Finanzchef von UPC Polen und Finanzchef für das Osteuropageschäft von Liberty Global.

jb/uh