Zürich/Renens (awp) - Das Telekomunternehmen Salt droht dem Mitbewerber Sunrise mit juristischen Schritten. Hintergrund ist der vereinbarte gemeinsame Ausbau von Glasfaseranschlüssen. Die geplante Übernahme von Sunrise durch Liberty Global verstosse möglicherweise gegen Abmachungen.

Sunrise und Salt hatten das Gemeinschaftsunternehmen "Swiss Open Fibre" gerade erst im Mai gegründet. Damit wollten sie bei den Glasfaserleitungen ein Gegengewicht zum Branchenprimus Swisscom bilden. Sunrise hat das Projekt aber bereits wieder auf Eis gelegt, weil das Unternehmen durch die UPC-Mutter gekauft werden soll.

Wie es mit dem Gemeinschaftsunternehmen weitergehen wird, will Sunrise erst nach dem Abschluss des Milliardendeals analysieren und entscheiden. Dies hatte Sunrise-Chef André Krause am Donnerstagmorgen im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP erklärt.

Salt heuert Anwälte an

Damit würden bei Salt Unternehmenswerte vernichtet, und man werde rechtliche Schritte gegen Sunrise unternehmen, erklärte der Juniorpartner dann am Nachmittag. Ein von Salt beauftragtes Anwaltsbüro habe daher in den USA ein Verfahren eingeleitet, um von Liberty für die Transaktion relevante Informationen zu erhalten.

Sunrise bestätigte, ein entsprechendes Schreiben von Salt erhalten zu haben. Es sei jedoch keine Klage eingereicht worden. Und Sunrise wehrt sich: Gemäss den Abmachungen mit Salt stehe es beiden Parteien frei, die Gespräche bezüglich des Projekts jederzeit zu beenden.

Auch das Szenario eines "unaufgeforderten" Übernahmeangebotes wurde laut Sunrise in der Vereinbarung mit Salt ausdrücklich ausgeschlossen. "Sunrise hat das Angebot von Liberty Global zu keinem Zeitpunkt angefordert oder Liberty Global dazu ermutigt", ergänzte das Unternehmen.

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