Zürich (awp) - Die drei Mobilfunkanbieter Swisscom, Sunrise und Salt haben sich auf eine Senkung der Mobilterminierungsgebühren (MRT) geeinigt. Dies wird bei Swisscom und Sunrise ab 2017 einen Effekt auf den Umsatz haben. Dieser werde jedoch weitgehend durch Produktpreisanpassungen kompensierte werden könnten, wie die beiden Anbieter am Donnerstag mitteilten.

Die Reduzierung der MRT haben laut Sunrise zudem keinen direkten Einfluss auf die Endkundentarife, weil sich sowohl die Kosten wie auch die Einnahmen der Mobilfunkanbieter reduzieren. Die Mindereinnahmen bei Sunrise könnten somit auf Stufe Bruttogewinn weitgehend durch die Senkung der Gestehungskosten der verkauften Produkte kompensiert werden. Umsatzseitig entsteht ein isolierter Effekt von -2% bis -3%, den man in der Finanzprognose 2017 berücksichtigen werde, so Sunrise.

Swisscom rechnet in Folge der Anpassungen mit einem rund 50 Mio CHF tieferen Umsatz, der jedoch auch mit reduzierten Kosten in ähnlicher Höhe einhergehe. Damit sei die Senkung auf Stufe EBITDA "weitgehend EBITDA-neutral".

Bisher betragen die MRT bei Swisscom rund 5,95 Rappen pro Minute, bei Sunrise und Salt rund 7,35. Ab 2017 sind es bei Swisscom noch 3,10 Rappen pro Minute und bei Sunrise und Salt 4,30. Ab dem Jahr 2018 erhebt Swisscom noch 2,95 Rappen pro Minute und ab 2019 2,80. Sunrise und Salt erheben ab 2018 3,90 Rappen pro Minute und ab 2019 3,50 Rappen Gebühren.

Die MTR sind Durchleitungsgebühren, die einem Mobilfunkanbieter zu Gute kommen, wenn dieser einen Anruf eines netzfremden Fest- oder Mobilfunknetz in das eigene Mobilfunknetz weitervermittelt. Über diese zu entrichtenden Gebühren haben sich die drei Anbieter in Verhandlungen auf neue Interkonnektionsverträge geeinigt, die eine erneute Senkung der MRT Anfangs Januar 2017 vorsehen, heisst es in den jeweiligen Mitteilungen von Sunrise und Swisscom weiter.

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