Zürich (awp) - Die Aktien von Sulzer ziehen am Donnerstag im frühen Geschäft markant an. Am Morgen hat das Unternehmen die Abspaltung der Division APS über einen Aktiensplit und eine künftig separate Börsenkotierung unter dem Namen "Medmix" angekündigt. Die Kommentare der Analysten sind wohlwollend. Allgemein wird davon ausgegangen, dass sich die Bewertung von Medmix als selbständige Firma erhöhen wird, was wiederum den Sulzer-Aktionären zugute kommen sollte.

Bis um 09.35 Uhr ziehen Sulzer bei hohem Handelsvolumen um 4,4 Prozent auf 112,40 Franken an. Die Aktie notiert damit in etwa wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie im Februar 2020. Der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,10 Prozent tiefer.

Der anvisierte Spin-off sei positiv, heisst es in einem Kommentar der Zürcher Kantonalbank. APS habe wenig Synergien mit dem Kerngeschäft von Sulzer und dürfte wegen des höheren Wachstums und der deutlich besseren Profitabilität allein höher bewertet werden, denn als Teil von Sulzer. Bei einem angenommenen Multiple von 15x für den EBITDA errechnet die ZKB eine Bewertung von 1,73 Milliarden Franken. Mit den erwarteten Zahlen für das Jahr 2022 kommt die Bank gar auf einen Wert für Medmix von 1,95 Milliarden. Dies entspricht laut der Einschätzung einem Bewertungsaufschlag von 43 Prozent im Vergleich zur aktuellen durchschnittlichen Bewertung des Sulzer-Konzerns.

Ähnlich sieht es Kepler Cheuvreux, welche den theoretischen Wert von Medmix auf etwa 1,8 Milliarden beziffert. Und die Bank Vontobel sieht den Wert beim Vergleich mit Konkurrenten von Medmix gar bei rund 2 Milliarden.

Die mögliche Abspaltung der Division APS sei einer der Hauptgründe für die Kaufempfehlung für die Sulzer-Aktie, schreibt Vontobel dazu. Allerdings müsse Medmix den Beweis noch liefern, dass die Margen und das Wachstum konstant auf hohem Niveau gehalten werden können. Die Neubewertung von APS werde allerdings die Verwässerung durch die geplante Kapitalerhöhung auf jeden Fall mehr als wettmachen.

cf/hr