MANNHEIM (dpa-AFX) - Europas größter Zuckerproduzent Südzucker hat unter anderem dank gut laufender Exporte im Kerngeschäft die Umsatzerwartung für das laufende Jahr erhöht. Im bis Ende Februar laufenden Geschäftsjahr 2017/18 rechnet der MDax -Konzern jetzt mit einem Erlös von 6,9 bis 7,1 Milliarden Euro nach 6,5 Milliarden ein Jahr zuvor. Bislang hatte Südzucker einen Anstieg auf 6,7 bis 7,0 Milliarden Euro erwartet. Zudem bestätigte der Konzern am Donnerstag in Mannheim bei der Vorlage der Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres die Prognose für das operative Ergebnis.

Dies gab der zuletzt stark gebeutelten Aktie Auftrieb. Auf der Handelsplattform Tradegate legte die Aktie vorbörslich im Vergleich zum Xetra-Schluss vom Mittwoch um mehr als vier Prozent auf 17,60 Euro zu, nachdem sie am Mittwoch in Erwartung schwacher Zahlen noch deutlich gefallen war. Das Südzucker-Papier steht schon seit Anfang des vergangenen Jahres unter Druck. Mit einem Abschlag von gut einem Fünftel im Jahr 2017 war das Papier nach dem Möbelkonzern Steinhoff der zweitschwächste MDax-Wert und auch in den ersten Handelstagen 2018 ging es bisher deutlich nach unten.

Das gute Ergebnis, die erhöhte Umsatzprognose und die bestätigten Erwartungen beim operativen Gewinn könnten jetzt Skeptikern wie dem Kepler-Cheuvreux-Experten Richard Withagen etwas Wind aus den Segeln nehmen. Dieser hatte erst vor kurzem in einer Studie geschrieben, dass die Prognosen von Analysten wegen überzogener Erwartungen bei den Preisen für Zucker und den für die Tochter CropEnergies wichtigen Rohstoff Bioethanol für das laufende und vor allem auch das kommende Geschäftsjahr zu hoch sind.

Beim operativen Ergebnis rechnet Südzucker im laufenden Geschäftsjahr weiter mit einem Wert zwischen 425 und 500 Millionen Euro. Im Jahr 2016/17 hatte Südzucker operativ 426 Millionen verdient. In den ersten neun Monaten des Jahres stieg dieser Wert dank eines starken ersten Halbjahres um 18 Prozent auf 384 Millionen Euro.

Unter dem Strich ging der auf die Aktionäre entfallende Überschuss aber unter anderem wegen höherer Steuern um zwölf Prozent auf 161 Millionen Euro zurück. Der Umsatz legte in den neun Monaten bis Ende November um acht Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zu. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der von Bloomberg befragten Experten beim Umsatz und operativen Gewinn./zb/men/jha/