MANNHEIM (dpa-AFX) - Der Biokraftstoffhersteller Cropenergies hat im zweiten Quartal kräftig zugelegt. Dabei profitierte das Unternehmen von einem deutlich höheren Absatz von Ethanol und einem signifikanten Anstieg der dafür erzielten Preise. Auch die Mengen und Erlöse für proteinhaltige Lebens- und Futtermittel konnten den Angaben vom Mittwoch zufolge deutlich gesteigert werden.

Dabei erzielte Cropenergies sowohl bei Umsatz und operativem Ergebnis Bestmarken. Der Aktie verhalf dies zu einem Kurssprung von zwischenzeitlich 16 Prozent. Am frühen Nachmittag lag das im SDax notierte Papier noch gut elf Prozent im Plus und war damit einsamer Spitzenreiter im Kleinwerteindex, der insgesamt leichte Verluste verzeichnete. Die ebenfalls in diesem Segment notierte Mutter Südzucker konnte dagegen nur bedingt profitieren, die Aktie stieg um 0,5 Prozent.

Der Umsatz legte im zweiten Geschäftsquartal (Ende August) von 249 Millionen auf 450 Millionen Euro zu, wie Cropenergies in Mannheim mitteilte. Die höheren Verkaufserlöse überkompensierten die Belastungen durch gestiegene Preise auf den Rohstoff- und Energiemärkten. Das operative Ergebnis vervielfachte sich daher auf 93 Millionen nach 23 Millionen Euro im Vorjahr.

Die Mitte August erhöhte Jahresprognose bestätigte Cropenergies und erwartet einen Umsatzanstieg von knapp 1,1 Milliarden auf 1,47 bis 1,57 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis soll von 127 Millionen auf 215 bis 265 Millionen Euro zulegen. Der Druck auf die Kosten nehme angesichts der hohen Energie- und Rohstoffpreise jedoch zu, hieß es. Das Unternehmen prüfe daher, wie bereits bekannt, weiter die Kapazitätsauslastung seiner Anlagen. Zudem forderte die Südzucker-Tochter von der Politik, Unternehmen mit einer energieintensiven Produktion zu unterstützen und gleiche Wettbewerbsbedingungen auf dem europäischen Ethanolmarkt sicherzustellen.

Cropenergies habe seine Erwartungen übertroffen, schrieb LBBW-Analyst Thomas Hoffmann in einer Studie. Der Ausblick bleibe jedoch nach wie vor eher pessimistisch. Auslaufende Sicherungsgeschäfte ließen ein kräftiges Ansteigen der Kosten befürchten, was nur zu einem Teil durch höhere Absatzpreise kompensiert werden dürfte. Hoffmann geht mit Blick auf die Erwartungen des Unternehmens ergebnisseitig von einer schwächeren zweiten Jahreshälfte im Vergleich zu den ersten sechs Monaten aus. Zudem könnte ein Anhalten der ungünstigen Situation auf der Kostenseite in Verbindung mit anhaltend hohen Importen im ungünstigen Fall sogar zu einer vorübergehenden Stilllegung von Produktionskapazitäten führen./nas/ksc/he